Bildung, Forschung und Innovation (BFI) sind zentrale Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität der Schweiz. Damit sie auch weiterhin zu den innovativsten Ländern zählt, kommt der internationalen Zusammenarbeit eine hohe Bedeutung zu. Die gut etablierte Teilnahme an den europäischen Programmen ist dabei ein wichtiger Bestandteil der internationalen Strategie des Bundesrates im BFI-Bereich.
„Horizon 2020" eröffnet Forschungs- und Innovationsperspektiven
Bereits seit 1987 beteiligt sich die Schweiz projektweise und seit 2004 als assoziierter Staat an den Forschungsrahmenprogrammen der EU. Im Hinblick auf eine Fortführung der erfolgreichen Assoziierung an die 8. Programmgeneration von 2014 bis 2020 beantragt der Bundesrat einen Kredit von 4,4 Milliarden Franken über sieben Jahre.
Das mehrjährige Forschungsrahmenprogramm ist das Hauptförderinstrument der EU im Bereich Forschung und Innovation. Ab 2014 trägt es den Titel „Horizon 2020" und sieht aktuell Mittel von rund 80 Milliarden Euro vor. Beispiele von Förderinstrumenten sind die für die Schweiz wichtigen „FET-Flaggschiffe" wie das an der ETH Lausanne koordinierte „Human Brain Project" und die auf die Förderung der Grundlagenforschung fokussierten Stipendien des „European Research Councils". Neu werden auch spezifische Instrumente für KMU angeboten. Ein Bestandteil des „Horizon 2020"-Pakets ist zudem das Programm der Europäischen Atomgemeinschaft für Forschungs- und Ausbildungsmassnahmen im Nuklearbereich („Euratom-Programm"). Dieses beinhaltet für unser Land wichtige Themen wie sicherer Umgang mit Nuklearabfällen und Rückbau von bestehenden Anlagen.
In der Schweiz sind die EU-Forschungsrahmenprogramme nach dem Schweizerischen Nationalfonds zur wichtigsten öffentlichen Förderquelle in Forschung und Entwicklung geworden. Jährlich entstehen etwa 600 neue Schweizer Projektbeteiligungen. In der laufenden 7. Programmgeneration konnten Schweizer Forschende bereits 1,6 Milliarden Franken an Fördermitteln sichern. Hauptempfänger der Fördermittel in der Schweiz sind der ETH-Bereich und die kantonalen Universitäten, aber auch Fachhochschulen, Industrie, KMU und Non-Profit-Organisationen erhalten europäische Fördermittel. Aus volkswirtschaftlicher Sicht zahlt sich die Beteiligung ebenfalls aus: Im Zusammenhang mit den EU-Forschungsrahmenprogrammen sind in der Schweiz allein seit 2007 geschätzte 8000 Arbeitsplätze entstanden und 240 Unternehmungen gegründet worden. Eine Beteiligung an „Horizon 2020" dürfte ähnliche Auswirkungen haben.
Zur Sicherstellung der hohen und im internationalen Vergleich sehr erfolgreichen Beteiligung schweizerischer Institutionen an den Programmen finanziert der Bund über den beantragten Gesamtkredit nationale Begleitmassnahmen, so namentlich ein Informationsnetzwerk für Forschende sowie spezifische Unterstützungsmassnahmen für KMU und Projektkoordinatoren.
„Erasmus für alle"
Die Schweiz ist seit 2011 an den Bildungs- und Jugendprogrammen der EU vollumfänglich beteiligt. Mit der Botschaft zur Finanzierung der Schweizer Beteiligung am Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport wird eine nahtlose Weiterbeteiligung an der künftigen Programmgeneration „Erasmus für alle" 2014-2020 angestrebt. Der Gesamtkredit beläuft sich auf rund 300 Millionen Franken.
Kernbestandteil von „Erasmus für alle" sind die Mobilitätsaktivitäten von Studierenden, Schülerinnen und Schülern, Lernenden und Jugendlichen, aber auch von Lehrpersonen und Personal aus Bildungsinstitutionen und der Jugendförderung. Während der laufenden Programmgeneration konnten alleine im Jahr 2011 Mobilitätsaktivitäten für über 6000 Schweizerinnen und Schweizern in Europa ermöglicht werden. Weitere Bestandteile von „Erasmus für alle" sind Partnerschaften zwischen Bildungsinstitutionen, Behörden, Sozialpartnern und Jugendeinrichtungen. Ausserdem werden internationale Bildungsreformen und -projekte gefördert.
Verhandlungen mit der EU
Die Genehmigung der beiden Finanzierungsbotschaften durch das Parlament ermöglicht es dem Bundesrat, die entsprechenden Verhandlungen mit der EU zu führen und die Erneuerung der beiden bilateralen Abkommen zu erarbeiten. Dadurch soll eine ununterbrochene Beteiligung der Schweiz sichergestellt werden können.
Zusätzliche Verweise:
Adresse für Rückfragen:
EU-Forschung und Innovation: Philipp Langer,Leiter Ressort EU-Rahmenprogramme
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
Tel. +41 31 322 96 93, philipp.langer@sbfi.admin.ch
EU-Bildung, Jugend und Sport: Gaétan Lagger,
stv. Leiter Ressort Internationale Bildungsprojekte,
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
Tel. +41 31 323 26 74, gaetan.lagger@sbfi.admin.ch
Herausgeber:
Der Bundesrat
Internet: http://www.bundesrat.admin.ch/
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
Internet: http://www.wbf.admin.ch