Bern, Comunicato stampa, 31.10.2011

Das Bundesamt für Polizei (fedpol) will zusammen mit dem Schlittschuhclub Bern ein neues Kontrollsystem beim Zutritt in ein Sportstadion testen. Bei dem Pilotversuch geht es um den Abgleich eines amtlichen Ausweises mit dem elektronischen Informationssystem HOOGAN. Dadurch soll die Sicherheit bei Sportanlässen erhöht werden.

Für die Zutrittskontrollen gibt es in der Schweiz bislang kein einheitliches Kontrollsystem. Einzig das Ticket entscheidet über den Zugang zu einem Sportanlass. Eine verbesserte Zutrittskontrolle könnte ein wirksames Instrument sein, um Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen zu bekämpfen. fedpol plant deshalb im Rahmen eines Pilotversuchs zusammen mit dem SCB die elektronische Einbindung des Informationssystems HOOGAN. Konkret sollen beim Zutritt ins Stadion die Ausweise der Zuschauer mit Personendaten aus dem Informationssystem HOOGAN abgeglichen werden.

Geplant ist der Abgleich mit einem amtlichen Ausweis (Schweizer und ausländische Pässe, Identitätskarten und Ausländerausweise oder Schweizer Führerschein). Nur wer ein gültiges Ticket besitzt und nicht in HOOGAN verzeichnet ist, erhält Zutritt. Die Ausweise können dabei mit Geräten, wie sie z. B. auch bei Grenzkontrollen eingesetzt werden, gelesen und die Personalien mit den vorgängig bereitgestellten Daten aus dem Informationssystem HOOGAN abgeglichen werden.

Sicherheit in den Stadien verbessern
Um Gewalttätigkeiten zu verhindern gibt fedpol bereits heute Daten aus HOOGAN zur Identifizierung von registrierten Personen an die Organisatoren von Sportveranstaltungen weiter. Bis dato werden die Personendaten in Listenform auf Papier weitergegeben. Mit der  elektronischen Zutrittskontrolle soll konsequent  verhindert werden, dass Personen die in HOOGAN verzeichnet sind, Zutritt ins Stadion erhalten. 

Die Zutrittskontrollen werden dabei wie bisher vom Veranstalter durchgeführt. Die Sicherheitsverantwortlichen dürfen die Daten in elektronischen Personenerkennungssystemen bearbeiten, müssen die Daten nach der Sportveranstaltung aber wie bislang umgehend vernichten. Die Vorgaben des Datenschutzes werden dabei eingehalten. Es werden zu keiner Zeit Personendaten von Fans erhoben oder gespeichert. Die rechtliche Grundlage ist mit dem Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit (SR 120) gegeben.

HOOGAN, welches durch fedpol betrieben wird, enthält Daten von Personen, die sich anlässlich von Sportveranstaltungen im In- und Ausland gewalttätig verhalten haben. Konkret sind in HOOGAN Informationen über Personen erfasst, gegen die Ausreisebeschränkungen, Massnahmen nach kantonalem Recht (Rayonverbote, Meldeauflagen und Polizeigewahrsam) oder auch Stadionverbote verhängt worden sind.

Pilotbetrieb soll Stärken und Schwächen aufdecken
Der Pilotbetrieb wird in den nächsten Monaten in verschiedenen Feldversuchen Stärken und Schwächen der geplanten Varianten aufzeigen. Namentlich sollen in Zusammenarbeit mit den für die Kontrollen zuständigen Sicherheitsverantwortlichen des SCB Szenarien in den Teilbereichen Funktionalität der technischen Infrastruktur, der Datenqualität und der Einsatzkonzepte geprüft werden. Des Weiteren soll der Pilotbetrieb aufzeigen, ob diese Zutrittskontrolle auch in Bezug auf die Einlassgeschwindigkeit in der Praxis tauglich ist. Für den Matchbesucher soll dadurch keine merklich erhöhte Wartezeit vor dem Zutritt zum Stadion entstehen.

In einem gemeinsamen abschliessenden Bericht der beteiligten Partner werden der KKJPD (Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren) Vorschläge zur konkreten Umsetzung unterbreitet. In diesem Bericht werden auch alle anfallenden Kosten für den Echtbetrieb aufgenommen.


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Ultima modifica 19.07.2023

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