Bern, Medienmitteilung, 18.02.2010

An der Jahresmedienkonferenz in Bern hat die DEZA über die Schwerpunkte ihrer Arbeit von 2010 orientiert. Der Beitrag zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele und eine verbesserte Ernährungssicherheit spielen eine vorrangige Rolle.

Aus den Schlagzeilen ist sie verschwunden, doch real wirkt sie weiter: die Hungerkrise. Die Zahl der Menschen, die an Unterernährung leiden, ist im Jahr 2009 auf über eine Milliarde gestiegen. Betroffen sind vor allem Landlose in ländlichen Gebieten, städtische Arme sowie alleinerziehende Mütter und Kinder.

Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Klimakrise verschärfen das Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd: Das Entwicklungsziel, den Anteil der Hungernden gegenüber 1990 bis zum Jahr 2015 zu halbieren, rückt in weite Ferne. Die Mehrheit der Hungernden lebt mit 642 Millionen in Asien und dem pazifischen Raum. In Afrika sind 265 Millionen von Unterernährung betroffen. Experten befürchten, dass sich in Afrika die Ernteerträge wegen ausbleibendem oder übermässigem Regen bis 2020 halbieren könnte. Konflikte um knapper werdende Ressourcen und Migration können die Folge sein. Die Sicherung der Ernährung ist jedoch zentral für die internationale Stabilität.   

Die Schweiz leistet seit Jahren wichtige Beiträge zur Bekämpfung von Hunger. Diese stärken Kleinbauern durch die Einführung moderner Anbaumethoden, den verbesserten Zugang zu Krediten und durch den Aufbau lokaler Märkte. Die Bauern erhalten Zugang zu dürreresistentem Saatgut dank der Unterstützung ausgewählter Forschungsinstitute wie z.B. das Reisforschungsinstitut in Laos, das Kartoffelforschungsinstitut in Peru und Mais- und Bohnenforschungsinstitute in Afrika. In vielen Armutsregionen konnte die Nahrungsmittelversorgung mit Schweizer Hilfe nachhaltig verbessert werden. 

Neben der Unterstützung der internationalen Forschungszentren setzt die Schweiz vermehrt auch auf eine direkte Zusammenarbeit zwischen der Spitzenforschung in der Schweiz und Forschungszentren in Schwellenländern. So konnten Forscher aus verschiedenen Schweizer Universitäten im Rahmen einer langjährigen Forschungspartnerschaft  mit indischen Universitäten erfolgreich dürreresistente Kichererbsen züchten. 

5 Jahre bis 2015: Zwischenbilanz Millenniumsentwicklungsziele
Die weltweite Armut bis 2015 zu halbieren ist das ehrgeizige Ziel der Millenniums­entwicklungsziele, die die internationale Gemeinschaft vor 10 Jahren vereinbart hat. Im kommenden September zieht eine hochrangige internationale Konferenz Zwischenbilanz und berät über die nötigen Massnahmen. Die DEZA koordiniert die Schweizer Position und beteiligt sich aktiv an der Vorbereitung der Konferenz. Co-Leiter würde - bei seiner Wahl zum nächsten Präsidenten der UNO-Generalversammlung - der für dieses Amt kandidierende Joseph Deiss. Der Bundesrat verabschiedet im Sommer den Bericht, der den Beitrag der Schweiz zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele aufzeigt. 

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Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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