Medienmitteilung, 12.04.2017

Die multilateralen Entwicklungsbanken spielen in der Unterstützung der ärmsten Entwicklungsländer eine führende Rolle. Aufgrund ihrer Expertise und ihrem Gewicht können sie globale Herausforderungen wie Finanzkrisen, Klimawandel, Flüchtlingskrisen und Pandemien angehen. Der Bundesrat hat deshalb am 12. April 2017 entschieden, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen und an der Wiederauffüllung der entsprechenden Fonds teilzunehmen, d.h. der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA) der Weltbank, dem Afrikanischen Entwicklungsfonds (AfDF) sowie dem Asiatischen Entwicklungsfonds (AsDF).

Die multilateralen Entwicklungsbanken sind prioritäre Partner der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Sie koordinieren und implementieren Programme und Projekte in den Partnerländern. Ihre politische Neutralität ermöglicht ihnen zudem einen privilegierten Zugang zu Empfängerländern. Auch für unser Land sind sie unersetzliche Partner, da sie durch ihre Grösse und ihr Knowhow eine Wirkung erzielen, wie es einzelnen nationalen Gebern nicht möglich ist. Die Banken leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Ein Teil der Mittel kommt zudem Entschuldungsmassnahmen zugute.

Die Schweiz ist langjähriges Mitglied der Weltbank, der Afrikanischen Entwicklungs-bank und der Asiatischen Entwicklungsbank. Die bei diesen Banken angesiedelten Fonds gewähren den einkommensschwächsten Ländern mit beschränktem Zugang zu Kapitalmärkten zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse. Die Fonds werden von den Mitgliedstaaten regelmässig mit den nötigen Mitteln ausgestattet.

In den kommenden drei Jahren wird die IDA 75 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung der ärmsten Länder investieren. Sie setzt sich das Ziel, mehr private Investitionen zu fördern, ihr Engagement in fragilen Kontexten auszubauen sowie noch vermehrt in den Klimaschutz zu investieren. Die finanziellen Mittel des Afrikanischen Entwicklungsfonds (5,8 Milliarden US-Dollar) werden insbesondere zugunsten von Ländern in fragilen Kontexten eingesetzt, dies auch vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationskrise. Der Asiatische Entwicklungsfonds wird bei der Umsetzung seines Programmes (2,4 Milliarden US-Dollar) ein spezielles Augenmerk auf die Privatsektorentwicklung und die Stärkung der Gouvernanz in Entwicklungsländern legen.

Die beschlossenen Verpflichtungen der Schweiz für die Teilnahme an den Wiederauffüllungen IDA-18 belaufen sich auf insgesamt CHF 645 Mio., diejenigen für AfDF-14 auf rund CHF 174 Mio. und diejenigen für AsDF-12 auf CHF 28 Mio. Die Mittel werden über neun Jahre ausbezahlt.

Die Schweiz setzt gleichzeitig ihr Engagement für die internationale Entschuldungsinitiative MDRI (Multilateral Debt Relief Initiative) fort. Diese Initiative sieht vor, Kredite überschuldeter ärmster Entwicklungsländer gegenüber IDA und dem AfDF sukzessive zu streichen, sofern die Länder die Durchführung spezifischer Reformen nachweisen können. Mit seinem Beschluss hat der Bundesrat MDRI-Beiträge an IDA und den AfDF in der Höhe von rund 131 Mio. Franken gesprochen.

Aufgrund ihres anerkannten Leistungsausweises sind die multilateralen Entwicklungsbanken zu einer tragenden Säule in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit geworden. Mit ihrem Engagement unterstreicht die Schweiz die Bedeutung, die sie diesen Organisationen beimisst.

Für weitere Informationen zur Schweizer Zusammenarbeit mit der Weltbank, der Afrikanischen Entwicklungsbank und der Asiatischen Entwicklungsbank siehe:


Weiterführende Informationen

SECO
EDA
Aussenpolitische Strategie 2016-2019


Adresse für Rückfragen:

Daniel Birchmeier, Leiter Multilaterale Zusammenarbeit SECO
Tel. 058 464 08 19, daniel.birchmeier@seco.admin.ch

Nicole Ruder, Leiterin Abteilung Globale Institutionen DEZA
Tel. 058 462 86 09, nicole.ruder@eda.admin.ch


Herausgeber:

Der Bundesrat
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Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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