Umweltverträglicher Zement

Ein Maurer baut eine Zementmauer.
Im Bereich der Zementproduktion besteht erhebliches Potenzial, die Umwelt zu schützen und den Klimawandel einzuschränken. © DEZA

Die Schweiz, Indien und Kuba entwickeln eine Zementart, deren Produktion weniger CO2-Emissionen verursacht als herkömmlich verwendeter Zement. 

Die Herstellung von Zement ist für rund fünf bis acht Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Aufgrund des enormen Infrastrukturbedarfs – insbesondere in Schwellenländern wie Indien, China oder Brasilien – wird sich die Nachfrage nach Zement bis 2050 weltweit verdoppeln. Dies geht mit einem massiven Anstieg von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen einher.

Die DEZA unterstützt die Entwicklung eines neuen Zementtyps namens LC3 (Limestone Calcined Clay Cement). Bei der Herstellung dieses Zements werden bis zu 30 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als bei herkömmlichem Zement. Dadurch könnte er im Kampf gegen den Klimawandel einen wichtigen Beitrag leisten. LC3 wurde im Rahmen einer von der DEZA finanzierten Forschungspartnerschaft zwischen der «École Polytechnique Fédérale de Lausanne» (EPFL) und Universitäten in Indien und Kuba entwickelt. 

Langfristig ist geplant, LC3 in Zementmärkten mit grosser Nachfrage anzubieten. Aus diesem Grund arbeiten die DEZA und das Projektteam mit Vertreterinnen und Vertretern der internationalen Zementindustrie zusammen. Ein wichtiger Schritt besteht darin, den neuen Zementtyp durch die zuständigen Stellen bewilligen zu lassen. 

Wenn es gelingt, die Zementindustrie von den Vorteilen dieses neuen Zements zu überzeugen, könnten die globalen Treibhausgasemissionen stark reduziert werden. In Zahlen ausgedrückt sind das 400 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht einem Prozent der globalen jährlichen Emissionen oder achtmal der Emissionen der Schweiz.