Die Folgen des Klimawandels sind sowohl lokal als auch global spürbar. Sie wirken sich auf Individuen sowie ganze Gesellschaften aus und machen lokale Anpassungen sowie globale Veränderungen notwendig. In China zeigt sich dies besonders deutlich: Das Land umfasst mehrere verschiedene Klimazonen: vom tropischen Monsunklima im Süden bis zum kalten Nadelwaldklima im Nordosten. Während Chinas Bevölkerung in einer Region des Landes an Wasserknappheit leidet, hat sie andernorts mit Überschwemmungen zu kämpfen. Der Klimawandel stellt China vor grosse Herausforderungen, z.B. in der Ernährungs- und Wassersicherheit.
Erstes Resultat: Nationale Anpassungsstrategie
Um Chinas Widerstandfähigkeit gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu fördern, unterstützt die DEZA das Projekt «Adapting to Climate Change in China» (ACCC). Seit Beginn des Projekts im Jahr 2009 gelang es im Rahmen von ACCC, chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Klimafragen an einen Tisch zu bringen.
Dadurch hat das Projekt bedeutend zur Ausarbeitung der nationalen Anpassungsstrategie Chinas (NAS) beigetragen, die im November 2013 veröffentlicht wurde. Zudem wurden Risikoanalysen in Bezug auf Landwirtschaft, Wasserressourcen, extreme Wetterereignisse und Gesundheit durchgeführt. Diese zeigen unter anderem auf, dass beim Anbau von Mais im Südwesten des Landes bessere Ernten zu erwarten sind als im Osten, wo mit einem Ernterückgang gerechnet werden muss, oder dass beim Reisanbau mit Ernterückgängen aufgrund zunehmender Extremereignisse gerechnet werden muss. Darauf basierend wurden im Rahmen von ACCC Massnahmen entwickelt.
Das Projekt konzentriert sich auf prioritäre Bereiche, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind:
- Bekämpfung der Wüstenbildung
- Landwirtschaft
- Weidewirtschaft und Nutztiere
- Verringerung des Katastrophenrisikos
- Küstenzonenmanagement
ACCC ist auf nationaler Ebene sowie in sechs Provinzen und Gemeinden im Norden und Süden Chinas tätig: Ningxia, Autonome Region Innere Mongolei, Jilin, Jiangxi, Guizhou und Qingdao. In jeder dieser Provinzen werden die wichtigsten Auswirkungen des Klimawandels im Hinblick auf die Entwicklung der Provinz identifiziert und entsprechende Massnahmen eingeleitet.
Wissenstransfer über internationale Netzwerke
Das Projekt macht die gewonnenen Lehren, Ergebnisse und Erfahrungen so weit wie möglich allgemein zugänglich, zum Beispiel über internationale Netzwerke und direkte Kontakte zu anderen asiatischen und afrikanischen Ländern. ACCC sammelt internationales und chinesisches Fachwissen, mit dem die Anpassung an den Klimawandel angegangen werden kann. Diese Erfahrungen wurden an den internationalen Klimakonferenzen in Warschau (CoP 19) und Lima (CoP 21) vorgestellt.