In China arbeiten Forschung und Politik in Klimafragen zusammen

Projekt abgeschlossen
Eine Wüstenlandschaft in der nordchinesischen Provinz Ningxia.
In der nordchinesischen Provinz Ningxia bekämpft das Projekt ACCC die Wüstenbildung. © DEZA ©

Die DEZA unterstützt China mit neusten wissenschaftlichen Methoden dabei, die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen und Anpassungsmassnahmen zu formulieren und umzusetzen. Das Projekt «Adapting to Climate Change in China» verbindet Forschung mit Politikgestaltung. Ziel ist es, die Klimaanpassung in Entwicklungsprozesse zu integrieren.

Land/Region Thema Periode Budget
China
Klimawandel & Umwelt
Energieeinsparung & Effizienz
Umweltpolitik
01.07.2014 - 31.12.2021
CHF  6’003’780
Hintergrund

Mit seiner hohen Bevölkerungsanzahl und der klimatischen, ökologischen und sozialen Komplexität ist China auf vielfältige Weise vom Klimawandel betroffen. Die Herausforderung besteht darin, die Auswirkungen, darunter höhere Durchschnittstemperaturen, weniger Niederschläge und häufigere Extremereignisse, anzugehen.

Ziele
  • Verbesserung der wissenschaftlichen Kenntnisse über den Klimawandel und besserer Zugang zu diesem Wissen.
  • Abschätzung der Risiken hinsichtlich der Folgen des Klimawandels und Erstellung von Risikoanalysen, Integration letzterer in die nationalen und lokalen Anpassungs- und Entwicklungspläne.
  • Mit Informations- und Wissenstransfer die Menschen sensibilisieren und befähigen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen.
Zielgruppen

Die chinesische Bevölkerung, chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Entscheidungsträger in Klimafragen

Mittelfristige Wirkungen
  • Wissenschaftliche Instrumente für die Klimaanpassungsplanung wurden bereitgestellt .
  • Anpassungsstrategien auf Provinzebene entwickelt, durch den Einbezug der wichtigsten Entscheidungsträger sowie der Wissenschaft.
  • Entscheidungsträger in Entwicklungsländern profitieren von den Erfahrungen von ACCC.
Resultate

Resultate von früheren Phasen:  

Chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Klimafragen wurden an einen Tisch gebracht. Damit trug das Projekt zur Ausarbeitung der nationalen Anpassungsstrategie an den Klimawandel bei, welche China im November 2013 veröffentlicht wurde hat.


Verantwortliche Direktion/Bundesamt DEZA
Kreditbereich Entwicklungszusammenarbeit
Projektpartner Vertragspartner
Internationale oder ausländische NGO


Budget Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF    6’003’780 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF    5’369’570 Projekttotal seit Anfangsphase Budget inklusive Projektpartner CHF   16’000’000
Projektphasen

Phase 2 01.07.2014 - 31.12.2021   (Completed)

Phase 1 01.06.2009 - 31.12.2014   (Completed)

Die Folgen des Klimawandels sind sowohl lokal als auch global spürbar. Sie wirken sich auf Individuen sowie ganze Gesellschaften aus und machen lokale Anpassungen sowie globale Veränderungen notwendig. In China zeigt sich dies besonders deutlich: Das Land umfasst mehrere verschiedene Klimazonen: vom tropischen Monsunklima im Süden bis zum kalten Nadelwaldklima im Nordosten. Während Chinas Bevölkerung in einer Region des Landes an Wasserknappheit leidet, hat sie andernorts mit Überschwemmungen zu kämpfen. Der Klimawandel stellt China vor grosse Herausforderungen, z.B. in der Ernährungs- und Wassersicherheit.

Erstes Resultat: Nationale Anpassungsstrategie

Um Chinas Widerstandfähigkeit gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu fördern, unterstützt die DEZA das Projekt «Adapting to Climate Change in China» (ACCC). Seit Beginn des Projekts im Jahr 2009 gelang es im Rahmen von ACCC, chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Klimafragen an einen Tisch zu bringen.

Dadurch hat das Projekt bedeutend zur Ausarbeitung der nationalen Anpassungsstrategie Chinas (NAS) beigetragen, die im November 2013 veröffentlicht wurde. Zudem wurden Risikoanalysen in Bezug auf Landwirtschaft, Wasserressourcen, extreme Wetterereignisse und Gesundheit durchgeführt. Diese zeigen unter anderem auf, dass beim Anbau von Mais im Südwesten des Landes bessere Ernten zu erwarten sind als im Osten, wo mit einem Ernterückgang gerechnet werden muss, oder dass beim Reisanbau mit Ernterückgängen aufgrund zunehmender Extremereignisse gerechnet werden muss. Darauf basierend wurden im Rahmen von ACCC Massnahmen entwickelt.

Das Projekt konzentriert sich auf prioritäre Bereiche, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind:

  • Bekämpfung der Wüstenbildung
  • Landwirtschaft
  • Weidewirtschaft und Nutztiere
  • Verringerung des Katastrophenrisikos
  • Küstenzonenmanagement

ACCC ist auf nationaler Ebene sowie in sechs Provinzen und Gemeinden im Norden und Süden Chinas tätig: Ningxia, Autonome Region Innere Mongolei, Jilin, Jiangxi, Guizhou und Qingdao. In jeder dieser Provinzen werden die wichtigsten Auswirkungen des Klimawandels im Hinblick auf die Entwicklung der Provinz identifiziert und entsprechende Massnahmen eingeleitet.

Wissenstransfer über internationale Netzwerke

Das Projekt macht die gewonnenen Lehren, Ergebnisse und Erfahrungen so weit wie möglich allgemein zugänglich, zum Beispiel über internationale Netzwerke und direkte Kontakte zu anderen asiatischen und afrikanischen Ländern. ACCC sammelt internationales und chinesisches Fachwissen, mit dem die Anpassung an den Klimawandel angegangen werden kann. Diese Erfahrungen wurden an den internationalen Klimakonferenzen in Warschau (CoP 19) und Lima (CoP 21) vorgestellt.