Die Schweiz unterstützt die Ukraine auf ihrem Weg zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung durch den Aufbau einer integrativen Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichberechtigt zur Integrität im öffentlichen Leben und zu nachhaltigem Wachstum beitragen und daraus Nutzen ziehen können. Nach der militärischen Aggression Russlands wird das Schweizer Engagement mit Anpassungen fortgesetzt.
Ukraine

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Botschaft |
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Mission / Delegation / Ständige Vertretung |
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Generalkonsulat |
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Honorarvertretung |
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Kooperationsbüro |
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Büro Erweiterungsbeitrag |
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Botschaft mit Kooperationsbüro |
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Botschaft mit Regionalem Konsularcenter |
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Swiss Business Hub |
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Swissnex |
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Stadt |
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Hauptstadt |
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Umstrittene Grenze |
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Fluss |
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See |
Die Ukraine ist eines der grössten Länder Europas und war schon vor der militärischen Aggression Russlands vom 24. Februar 2022 eines der ärmsten (gemessen am BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards). Bereits seit 2014 standen Teile des ukrainischen Gebiets aufgrund des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine und der Annexion der Krim nicht mehr unter der Kontrolle der Regierung. Seit der militärischen Aggression Russlands hat sich die humanitäre Situation weiter verschlechtert. Millionen von Menschen mussten aus dem Land flüchten oder gelten als interne Vertriebene.
Der Konflikt hat tausende zivile Opfer gefordert, und es gibt grosse und langfristige Schäden an der Infrastruktur des Landes.
Die Ukraine ist ein Schwerpunktland der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Das Kooperationsprogramm 2020–2023 wird fortgesetzt, obwohl es stark vom Konflikt beeinflusst wird.
Informationen über den Konflikt in der Ukraine im News-Ticker.
Bilaterale APD der Schweiz |
2020 |
2021 |
2022 * |
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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) |
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|
Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit |
9.05 |
12.41 |
9.60 |
Humanitäre Hilfe |
7.16 |
4.02 |
9.77 |
Humanitäre Hilfe: Sachspenden (Covid-19) |
.. |
8.68 |
.. |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) |
|
|
|
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung |
12.09 |
13.33 |
9.55 |
Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) |
|
|
|
Zivile Friedensförderung und Menschenrechte |
1.83 |
1.46 |
1.85 |
Total DEZA/SECO/AFM |
30.13 |
39.90 |
30.77 |
Andere Bundesämter |
|
|
|
Andere Abteilungen des EDA (ASAF, AIO, usw) |
0.05 |
0.05 |
.. |
Aussennetz des EDA |
1.75 |
1.53 |
.. |
Staatssekretariat für Migration (SEM) |
- |
- |
.. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) |
0.20 |
0.10 |
.. |
MeteoSchweiz |
- |
- |
- |
Eidg. Dep. für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) |
- |
- |
- |
Bundesamt für Umwelt (BAFU) |
- |
- |
.. |
Bundesamt für Statistik (BFS) |
- |
- |
- |
Total andere Bundesämter |
2.00 |
1.68 |
- |
Kantone und Gemeinden |
0.06 |
.. |
.. |
Total |
32.19 |
41.58 |
30.77 |
Stand am 14.04.2022
* geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000 CHF
Engagement der Schweiz
Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz ist seit den 1990er-Jahren in der Ukraine präsent. 1999 eröffnete die Schweiz ein Kooperationsbüro in Kiew. Seither unterstützt sie die Reformbemühungen im Land. Die Schweiz engagiert sich insbesondere für die Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung, für effizientere öffentliche Dienstleistungen und für die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Das aktuelle Engagement beruht auf dem Kooperationsprogramm 2020–2023. Dieses wird trotz der militärischen Aggression Russland mit Anpassungen fortgesetzt. Bereits bestehende Projekte wurden den Umständen angepasst, und die DEZA hat eine starke humanitäre Komponente integriert. Das humanitäre Engagement ist auf die thematischen Prioritäten des Kooperationsprogramms abgestimmt, und die Projekte sind komplementär auf gemeinsame und effektive Ergebnisse ausgerichtet.
Humanitäre Hilfe
Die Schweiz übernimmt in der humanitären Zusammenarbeit in der Ukraine eine Dreifachrolle:
- als Geberin zur finanziellen Unterstützung von Partnerorganisationen
- als Akteurin zur Umsetzung von eigenen Vorhaben durch das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH)
- als Anwältin zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts
Der Bundesrat hat am 11. März 2022 beschlossen, die humanitäre Hilfe in der Ukraine und der Region auf 80 Millionen Franken aufzustocken. Drei Viertel der neuen Gelder sind für die Unterstützung der zurückgebliebenen Bevölkerung in der Ukraine vorgesehen. Ein Viertel fliesst in die Nachbarländer, insbesondere nach Moldova, und kommt den geflohenen Menschen dort zugute. Die DEZA hat aus der Schweiz zudem Hilfsgüter für die Bereiche Gesundheit, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Unterkunft geliefert und Lebensmittel auf dem ukrainischen Markt gekauft und verteilt. Weiter wurden nach dem 24. Februar 2022 Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in die Ukraine entsandt.
Frieden, Schutz und demokratische Institutionen
Die Schweiz setzt sich in der Ukraine für die Stärkung demokratischer Institutionen auf nationaler und subnationaler Ebene (z. B. lokale Behörden) und insbesondere die Förderung der Beteiligung von Frauen und verletzlichen Bevölkerungsgruppen an politischen Prozessen ein. Sie hat sich den Konfliktparteien ihre Dienste als Vermittlerin und als Gastgeberstaat für Friedensgespräche angeboten.
Nachhaltige Stadtentwicklung
Schwerpunkte in diesem Bereich sind die Förderung eines ressourceneffizienten und klimafreundlichen Wirtschaftswachstums sowie die Verbesserung der Lebensqualität in den Städten. Die Schweizer Unterstützung konzentriert sich auf die drei Kernbereiche Energieeffizienz, integrierte Stadtentwicklung und nachhaltige Mobilität.
KMU und Wettbewerbsfähigkeit
Hauptziel dieses Tätigkeitsbereichs ist ein breit abgestütztes Wirtschaftswachstum und insbesondere die Nutzung des Potenzials der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dabei geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Anstrengungen der Schweiz in diesem Bereich sind darauf ausgerichtet, die Produkte von landwirtschaftlichen KMU in nachhaltige Wertschöpfungsketten zu integrieren und den Zugang dieser Firmen zu Finanzdienstleistungen zu erleichtern. Zu diesem Zweck werden zusammen mit dem Finanzsektor innovative Finanzprodukte entwickelt. Die Schweiz unterstützt die nationalen Behörden auch bei den Reformen der Wirtschaftsgesetzgebung und bei der Schaffung wettbewerbsfreundlicher Rahmenbedingungen.
Gesundheit
Grundlegendes Ziel in diesem Bereich ist die Verbesserung der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung. Dazu sollen die Gouvernanz im Gesundheitsbereich verbessert, die Qualität der medizinischen Grundversorgung gestärkt und gleichzeitig die Kosten möglichst geringgehalten werden. Schliesslich soll das Programm auch das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung fördern.
Der aktive Einbezug der Zivilgesellschaft, die Stärkung lokaler Gemeinschaften, eine verbesserte Gesundheitsversorgung und die Sensibilisierungsarbeit sollen eine gesündere Lebensweise unterstützen und zur Erhöhung der Lebenserwartung der ukrainischen Bevölkerung – insbesondere von Männern, jungen Erwachsenen und Kindern – beitragen. Die Zusammenarbeit der Schweiz umfasst auch Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit, insbesondere bei vom Konflikt betroffenen Menschen.
Herangehensweise und Partner
Das Engagement der Schweiz setzt sich aus der DEZA (MENA/Europa und HH), dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA zusammen. Die Schweiz nutzt darüber hinaus ihre Instrumente zur Pflege von Aussenbeziehungen sowie ihre Rolle in internationalen Gremien.
Die Schweiz arbeitet eng mit den örtlichen Behörden, anderen Geberländern und internationalen Organisationen – wie dem Internationalen Währungsfond (IWF) – zusammen. Alle Programme beinhalten die Prinzipien der guten Regierungsführung und der Gleichstellung der Geschlechter sowie der verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen.
Wichtige Partner der Schweiz in der Ukraine
- Ukrainische Behörden auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene
- Organisationen der internationalen (Danish Refugee Council, GIZ GmbH) und lokalen Zivilgesellschaft
- Internationale Organisationen: Internationale Finanz-Corporation (IFC), Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Internationaler Währungsfond (IWF), Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Europarat, Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR), Weltgesundheitsorganisation ( WHO), Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA), Welternährungsprogramm (WFP)
- Schweizerische NGO und Kompetenzzentren: Skat, Innovabridge, Swiss TPH, Swisscontact
Links
Dokumente
Aktuelle Projekte
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01.05.2017
- 30.06.2023
A profound health reform is underway in Ukraine. The currently ill-prepared medical education system is a fundamental component of it. Training curricula are outdated and teaching staff lack essentials skills, capacities and motivation. This project supports the reform of the medical education system for family doctors and nurses, and the strengthening of competencies of healthcare managers. As a result, significant quality improvements of health care delivered to the population are expected.
City Resilience Program, Phase II
01.12.2022
- 31.12.2027
The City Resilience Program scales up the resilience of cities against adverse impacts of disasters and climate change. It does so by supporting risk-informed und multisector planning efforts, identify suitable interventions and investments that enhance the resilience of cities, and supports their bankability and access multiple financing sources.
Emergency support to improve and rehabilitate rail infrastructure in Ukraine
01.12.2022
- 30.06.2024
Emergency support to improve and rehabilitate rail infrastructure in Ukraine
Ukraine Relief, Recovery, Reconstruction and Reform Trust Fund (URTF)
01.12.2022
- 30.06.2024
Ukraine Relief, Recovery, Reconstruction and Reform Trust Fund (URTF)
Global Quality and Standards Programme (GQSP), Phase II
01.11.2022
- 31.10.2027
The Global Quality and Standard Programme (GQSP) Phase II facilitates market access by improving capacities of SMEs to comply with quality and compliance requirements in destination markets.
Support to Ukraine on damage loss and needs assessment DLNA
01.10.2022
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The Russian war on Ukraine resulted in a humanitarian and economic crisis unseen since World War II. Ukraine is a priority country for the Swiss Economic Development and Cooperation. Switzerland supports with CHF 3 million the government of Ukraine in its damage, loss and needs assessments to inform, prepare and prioritize reconstruction works.
Global Financial Infrastructure Programme, Phase II
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The Global Financial Infrastructure Programme fosters financial inclusion of individuals and responsible access to finance for SMEs through financial infrastructure reforms in SECO and SDC partner countries. It focuses on strengthening credit information systems, secured transaction reforms, as well as insolvency and debt resolution.
Public Expenditures for Administrative Capacity Endurance (PEACE) in Ukraine IPF
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The Russian war on Ukraine resulted in a humanitarian and economic crisis unseen since World War II. Ukraine is a priority country for Switzerland's Economic Development and Cooperation. To sustain the Ukrainian Government and the Ukrainian private sector, Switzerland has pledged CHF 20 million as part of its Resilience Package for Ukraine.
Public-Private Infrastructure Advisory Facility (PPIAF) 2022-2027
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The Public-Private Infrastructure Advisory Facility is a World-Bank managed, multi-donor technical assistance facility aimed at creating an enabling environment for private sector investment in infrastructure, with the ultimate aim of improving lives through a better access to quality infrastructure services.
EBRD SBIF Advice to Small Businesses Ukraine, Covid-19 Recovery
01.12.2021
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The Small Business Impact Fund is a multi-donor and strategic initiative of the EBRD to support small enterprises. This contribution aims to fund the initiative's advisory component in a critical moment for small businesses in order to facilitate post-pandemic recovery and adaption to new market conditions and a digitalizing economy in Ukraine.
Crop Receipts Project Ukraine, Phase II
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The project aims to further increase access to finance for small and medium scale farmers. It will do so by facilitating crop receipts securitization and thereby also contribute to local capital market development in Ukraine.The project builds on the successful experience of the first phase, which established a market for crop receipts in Ukraine.
Stabilization and Sustainable Growth Fund in Ukraine, Phase II
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The project will support market-based economic reforms that are at the core of stabilizing Ukraine’s macroeconomic situation and foster growth. The second phase continues and consolidates the reform progress and enhances private sector participation in the economy.