Fleisch und Käse sind die Zukunft der georgischen Bauern

Projekt abgeschlossen

2011 erklärte die georgische Regierung die Entwicklung der Landwirtschaft zur nationalen Priorität. Mit dem DEZA-Projekt für ländliche Entwicklung soll die Armut in Niederkartlien bekämpft und der Lebensalltag von rund 4000 Haushalten in der Region verbessert werden. Es zielt darauf ab, die Produktivität und die Qualität der lokalen Landwirtschaftsprodukte zu steigern.

Land/Region Thema Periode Budget
Georgien
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
Förderung von landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette (bis 2016)
Landwirtschaftliche Entwicklung
15.02.2011 - 28.02.2014
CHF  2’750’000

Die DEZA fördert die ländliche Wirtschaft im Südkaukasus mit dem Ziel, bedürftigen Kleinbauernfamilien ein stabiles Einkommen zu sichern. Die Provinz Niederkartlien im Südosten von Georgien ist eine Region mit grossem Potenzial.

Subsistenzlandwirtschaft mit zahlreichen Hindernissen

Die Provinz Niederkartlien ist Georgiens grösster Rindfleischproduzent und liegt nicht weit von der Hauptstadt Tbilisi entfernt. Trotzdem ist sie nach wie vor von Subsistenzlandwirtschaft geprägt. Die Bäuerinnen und Bauern müssen grosse Hindernisse überwinden, wenn sie mit ihrem Land und Vieh Gewinn erwirtschaften wollen. Die Milch- und Fleischerträge in der Region sind unterdurchschnittlich. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Bauern kaum Zugang zu Tierärzten und zu Informationen über angemessene Futtermethoden haben. Ihre Arbeit wird erschwert dadurch, dass sie kaum über moderne Landwirtschaftsmaschinen verfügen. Zwischen Produktion und Grosshandel herrschen intransparente und wenig verlässliche Geschäftsbeziehungen, was den Bauern und Bäuerinnen den Marktzugang erschwert. Da sie die Marktpreise nicht kennen, ist die Verhandlungsmacht der georgischen Produzenten sehr eingeschränkt. Rechnungen für öffentliche Dienstleistungen können sie oft nur in den Städten begleichen, und ohne effiziente öffentliche oder private Verkehrsmittel nehmen die Reisen viel Zeit in Anspruch, die dann im Betrieb fehlt.

Gesunde Tiere und eine moderne Landwirtschaft steigern die Erträge

Ziel des Projekts ist es, Niederkartlien bei der Modernisierung der Landwirtschaft zu unterstützen und die Armut in der Region zu bekämpfen. Die DEZA ist auf verschiedenen Ebenen aktiv, um stabilere Geschäftsbeziehungen zu schaffen und die Qualität und Quantität der Fleisch-, Milch- und Käseproduktion zu steigern. Lokale Tierärzte werden darin unterstützt, sich weiterzubilden und ihre Kenntnisse im persönlichen Kontakt mit den Bauern und Bäuerinnen weiterzugeben. Ausserdem werden sie ermutigt, tierärztliche Massnahmen wie Impfungen vorzunehmen. Um einen modernen Landwirtschaftsbetrieb zu führen, braucht es landwirtschaftliches Gerät und Maschinen. Zudem muss der Zugang zu Finanzdienstleistungen erleichtert werden. Die DEZA will die Voraussetzungen schaffen, dass diese Bedingungen erfüllt werden. Ausserdem will die DEZA in der Region den Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen und einem stabilen Markt sicherstellen. Dabei werden die lokalen Bauern und Bäuerinnen über die geltenden Bestimmungen (Lebensmittelsicherheit, Zertifizierungen usw.) informiert, damit sie ihre Produktionsprozesse anpassen können. Zudem wirkt die DEZA darauf hin, die Beziehungen zwischen Produzenten, Lieferanten und Grosshändlern zu verbessern, damit ein stabiler und fairer Markt entsteht. In diesem Sinn wird den Produzentenfamilien auch Beratung angeboten. Und schliesslich prüft die DEZA potenzielle Absatzmärkte für Produkte aus der Schafzucht.

Verbesserung von Information und Marktzugang

Bis im Herbst 2014 werden rund 4000 Bauernfamilien direkt oder indirekt von der Verbesserung der Dienstleistungen und des Marktzugangs profitiert haben. Zudem wissen sie mehr über moderne Standards im Bereich Tiergesundheit und Tierernährung.
Sie haben zudem Beziehungen zu landwirtschaftlichen Zulieferern, Händlern und der Verarbeitungsindustrie aufgebaut, die für alle von Vorteil sind und sicherstellen, dass die bestehende Nachfrage erfüllt und der Markt mit hochwertigen Produkten beliefert wird. Haushalte mit Viehzucht dürften ihr Einkommen jährlich um durchschnittlich 10 % steigern.