Die weltweite Armut bekämpfen, Not lindern und Wohlstand fördern – die Ziele der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz sind vielfältig. Gleichzeitig hat sich die Schweiz der Agenda 2030 und den nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) verpflichtet. Ambitionierte Ziele, die nur erreicht werden können, wenn alle Akteure – Privatsektor, Zivilgesellschaft, Forschung und Regierung zusammenarbeiten. Zu den wichtigsten Partnern in der internationalen Zusammenarbeit gehören auch Schweizer Nichtregierungsorganisationen. Dank ihrem langjährigen Engagement, der ausgeprägten Expertise und einer engen Anbindung an die Bevölkerung geniessen Schweizer NGOs im In- und Ausland hohes Vertrauen. Gleichzeitig wächst das Transparenzbedürfnis seitens Bevölkerung und Politik.
270 Millionen Franken für 27 NGO-Partner
Im Rahmen der neuen DEZA-Richtlinien für die Zusammenarbeit mit Schweizer NGOs hat die DEZA ihr Vergabesystem für Programmbeiträge neu gestaltet. Mit dem neuen Zulassungs-, Bewerbungs- und Beurteilungsprozess für Programmbeiträge wurde ein für alle zugänglicher, transparenter und nachvollziehbarer Vergabeprozess realisiert. Ende Februar 2021 wurden Verträge mit 27 Schweizer NGO-Partner und zwei Kompetenzzentren in der Höhe von 270 Millionen Franken für die Periode 2021–2022 unterzeichnet. Zu den 27 Schweizer NGO-Partner gehören 10 grosse Hilfswerke, 7 Allianzen mit total 17 NGOs, 3 Dachverbände mit 21 Mitgliederorganisationen und 7 kantonale Föderationen.
Klarer Fokus auf die Ziele der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz
Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern schaffen die Schweizer NGOs mit Unterstützung der DEZA menschenwürdige Arbeitsplätze, setzen sich für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen ein und vermitteln Schweizer Expertise und innovative Ansätze an lokale Akteure, namentlich zu Klimawandel sowie in den Bereichen Nahrung, Wasser und Bildung. Daneben sind Schweizer NGOs wichtige Partner in der humanitären Hilfe. Sie unterstützen die Zivilbevölkerung im Wiederaufbau und der Katastrophenvorbeugung, leisten einen wichtigen Beitrag zur Schweizer Friedensförderung und stärken Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung vor Ort.
Keine Informationskampagnen in der Schweiz mit DEZA-Programmbeiträgen
Schweizer NGOs können maximal 30 Prozent, Allianzen, Dachverbände und Föderationen maximal 40 Prozent ihres Budgets für die internationale Zusammenarbeit über Programmbeiträge finanzieren. Um bessere Klarheit und eine höhere Transparenz in der Nutzung der Modalitäten durch die DEZA zu schaffen, wurde in den neuen Verträgen die Verwendung von DEZA-Programmbeiträgen für Informations- und Sensibilisierungstätigkeiten im Inland explizit ausgeschlossen. Schweizer NGOs dürfen weiterhin Informationskampagnen durchführen, diese aber nicht über DEZA-Programmbeiträge finanzieren – diese sind ausschliesslich für den Einsatz in der internationalen Zusammenarbeit gedacht und sollen in den Partnerländern eingesetzt werden. Damit bleiben die Gesamtsumme des DEZA-Programmbeitrages für die jeweiligen NGO unverändert und die Unabhängigkeit der Nichtregierungsorganisationen auch in Bezug auf ihre finanzielle Tätigkeit gewahrt.
Weiterführende Informationen
DEZA und Schweizer NGO: Politischer Spielball?
Programmbeiträge und Zulassungsverfahren
«Mit diesem Systemwandel hat sich auch die Rolle der Schweizer NGOs verändert»
Comunicado de prensa (es)(pdf, 107kb)
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