Finanzierung der nachhaltigen Entwicklung

Bern, Medienmitteilung, 20.03.2015

Die Finanzierung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) steht im Zentrum einer europäisch-zentralasiatischen Konferenz, die am 23. März in Genf stattfindet. Geleitet wird die regionale Konsultation von einem Schweizer Diplomaten. Expertinnen und Experten von Regierungen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft, internationalen Organisationen und Wissenschaft werden sich in Genf austauschen, um im Sommer mit einer gemeinsamen Position in Addis Abeba aufzutreten, wo die Staaten Verpflichtungen zur Entwicklungsfinanzierung eingehen werden.

Die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind eine globale Agenda, die die Millennium-Entwicklungsziele nach 2015 ablösen wird. Die SDGs sollen die ökonomische, ökologische und soziale Dimension einbeziehen und auf alle Länder der Welt anwendbar sein. Schätzungen zufolge belaufen sich allein die weltweit notwendigen Infrastrukturinvestitionen auf 5 bis 7 Billionen US-Dollar pro Jahr. Die Mittel, um diesen riesigen Finanzierungsbedarf abzudecken, sind grundsätzlich vorhanden. Was es braucht, sind geeignete Rahmenbedingungen und wirksame Instrumente zur Mobilisierung öffentlicher und privater Ressourcen auf internationaler und nationaler Ebene.

Am 23. März 2015 führen die UNO-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) und die Entwicklungsgruppe der Vereinten Nationen für Europa und Zentralasien in Genf eine regionale Vorbereitungskonsultation durch. Die Ergebnisse dieser Diskussion werden als Beitrag der Region in die Debatte der 3. Internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung einfliessen, die vom 13. bis 16. Juli 2015 in Addis Abeba stattfindet. Hier sollen Abkommen abgeschlossen und Verpflichtungen eingegangen werden, um die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 erreichen zu können.

DEZA-Direktor Manuel Sager wird die Schweizer Delegation in Genf anführen und die Konferenz im Namen der Schweiz eröffnen. Geleitet wird die Konferenz von Botschafter Michael Gerber, dem Schweizer Sonderbeauftragten für globale nachhaltige Entwicklung sowie Verhandlungsleiter der Schweiz zur Post-2015-Agenda und Entwicklungsfinanzierung. Weitere hochrangige Teilnehmende sind Amina J. Mohammed, die Sonderberaterin des UNO-Generalsekretärs für Entwicklungsplanung post-2015, sowie Wu Hongbo, UNO-Untergeneralsekretär für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten.

Die Schweiz setzt sich an der Regionalkonferenz insbesondere für die Mobilisierung einheimischer Finanzmittel, die Erhöhung privater Investitionen in nachhaltige Entwicklung, eine prominentere Rolle des Privatsektors bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele sowie die Eindämmung illegaler Finanzflüsse ein. Diese und weitere Aspekte werden in der Folge in ein Abschlussdokument („Chair’s Summary“) aufgenommen, womit die regionale Perspektive von Europa und Zentralasien in die Verhandlungen eingebracht werden soll.

Die regionale Konsultation in Genf ist als Multi-Stakeholder-Treffen konzipiert, an dem Expertinnen und Experten von Regierungen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft, internationalen Organisationen und Wissenschaft den Austausch pflegen können. Genf als bedeutender Finanzplatz und Europäischer UNO-Sitz ermöglicht zudem eine Teilnahme von Repräsentanten der UNCTAD, der WTO, des WEF sowie einer Vielzahl anderer internationaler Organisationen und Unternehmen.


Weiterführende Informationen

Post-2015-Agenda


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