Schweiz und China verstärken Zusammenarbeit im Wasserbereich

Bern, Medienmitteilung, 27.05.2014

Die Schweiz und China sind von den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt besonders betroffen. Daher bauen sie ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich aus. Vertreter beider Länder haben in Crans-Montana an einem hochrangigen Treffen ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Bundesrätin Doris Leuthard und der chinesische Vize-Wasserminister Hu Siyi betonten die Bedeutung dieser Kooperation.

Bundesrätin Leuthard zeigte sich bei der Eröffnung des 6. Sino-Swiss High-Level Dialogs über Wassermanagement in Crans-Montana erfreut über die bestehende Zusammenarbeit zwischen China und der Schweiz. Sie betonte die existenzielle Bedeutung von sauberem Wasser und haushälterischem Umgang damit. Die Schweiz habe schon viel erreicht, doch seien weitere Anstrengungen nötig, etwa im Bereich Mikroverunreinigungen.

Auch global sei nachhaltiges Wassermanagement in Anbetracht des weltweit zu grossen Wasserverbrauchs und des fehlenden Zugangs zu Trinkwasser für Millionen von Menschen wichtig, betonte Leuthard. Daher begrüsse sie die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und China in diesem Bereich sehr. Auch künftig sollten die Länder von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren können.

Abkommen unterzeichnet

Der Vizedirektor des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), Josef Hess, der Vizedirektor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Pio Wennubst, sowie auf chinesischer Seite Herr Wu Hongwei, Deputy Director General des Departement of International Cooperation, Science & Technology (Chinesisches Wasserministerium) und Herr Chen Jin, Vice Head der Changjiang Water Resources Commission (CRSRI), unterzeichneten in Crans-Montana ein technisches Abkommen zur verstärkten Zusammenarbeit. Dabei geht es um den Yangtse und einen optimierten Umgang mit den dortigen Wasserressourcen, insbesondere angesichts von Hochwassern oder Trockenperioden. So sollen schweizerische und chinesische Fachleute im oberen Viertel des Yangtse Flussgebietes, dem Jinsha-River-Einzugsgebiet im Westen Chinas, gemeinsam Fragen zur nachhaltigen Wasserwirtschaft und Gefahrenprävention bearbeiten, unter spezieller Berücksichtigung des Klimawandels.

Ein weiteres Projekt der chinesisch-schweizerischen Zusammenarbeit bezweckt die  Verbesserung der Grundwassernutzung im trockenen Norden Chinas. Diese Region hatte in den vergangenen Jahren besonders stark mit Trockenheit, sinkendem Grundwasserspiegel sowie Wassermangel zu kämpfen.

Vereinbarung aus dem Jahre 2009

Die Schweiz und China arbeiten seit über zehn Jahren auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz und Klimawandel zusammen. Im Jahre 2009 formalisierten sie die Kooperation und unterzeichneten eine Vereinbarung über Wassermanagement und Gefahrenprävention. Im Rahmen dieser Vereinbarung laufen zwischen dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und chinesischen Behörden verschiedene konkrete Projekte. Dazu gehört ein Frühwarnsystem und die Überwachung von Gletschern im Zusammenhang mit dem Klimawandel in der Provinz Xinjiang oder die Hochwasservorhersage in Flussgebieten am Yangtse und an der Rhone (VS).

Die Zusammenarbeit bringt der Schweiz eine bessere Vernetzung in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie Erkenntnisse aus den grossräumigeren chinesischen Erfahrungen mit der Entwicklung von Naturgefahren, insbesondere als Folge des Klimawandels.


Weiterführende Informationen

BAFU: Thema Naturgefahren,BAFU: Integrale Wasserwirtschaft,DEZA: Klimawandel


Adresse für Rückfragen:

Josef Hess, Vizedirektor Bundesamt für Umwelt BAFU, Tel. +41 (0)79 518 25 29
Jacqueline Schmid, Globalprogramm Klimwandel der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Tel. +41 (0)76 530 13 86


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation,Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten