«Als ich mein Universitätsstudium als Wirtschaftsprüferin abschloss, hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages im Bergbausektor arbeiten würde», erzählt Oidow Tsetsegmaa. Mit ihrer Tätigkeit für den Dachverband der Kleinbergleute verdient die Vierzigjährige genug Geld, um Schule und Studium ihrer drei Kinder finanzieren zu können.
2007 nimmt Oidow Tsetsegmaa eine Tätigkeit in diesem Sektor an, weil sie und ihr Mann arbeitslos sind. Ein Jahr später ruft sie die Bergleute auf, sich zum Schutz ihrer Rechte und Interessen zu organisieren: «Die Bergleute wurden oft diskriminiert, weil es in ihrer Region keine gesetzlichen Bestimmungen gab», erklärt sie. «2008 hatte ich die Gelegenheit, an einem Anlass teilzunehmen, der gemeinsam von den mongolischen Behörden für Bergbauressourcen und den Verantwortlichen des DEZA-Projekts zur Förderung des nachhaltigen Kleinbergbaus (SAM) organisiert wurde. Das hat mich dazu bewogen, mich zu engagieren. Über das Lokalfernsehen habe ich umgehend zu einer Versammlung aufgerufen. Auf diese Weise ist es uns gelungen, etwa 150 Bergleute zusammenzubringen».
Ein Stimme für die Bergleute
Um die Probleme im Zusammenhang mit dem Zugang zu den Fördergebieten zu regeln und die informelle Erwerbstätigkeit zu formalisieren, gründeten diese Bergleute eine NGO, die sich rasch zu einer koordinierenden Organisation entwickelte und heute 500 Mitglieder zählt. «Nachdem sie während mehr als 20 Jahren Gleichgültigkeit erfahren hatten, erlebten diese Bergleute zum ersten Mal, dass ihre Meinung ernst genommen wird und sie als Bürgerinnen und Bürger behandelt werden», erinnert sich die Initiantin.
«Seit der Schaffung unserer NGO haben wir eng mit dem SAM-Projekt der DEZA zusammengearbeitet. Wir nahmen an den angebotenen Ausbildungen und Workshops teil. Im Rahmen unseres politischen Engagements, der Diskussionen über die gesetzlichen Bestimmungen, der Fernsehdebatten, der Pressekonferenzen und der nationalen Foren konnten wir unsere Erfahrungen und Informationen mit anderen NGO teilen, die sich mit den gleichen Fragen auseinandersetzten», erzählt Oidow Tsetsegmaa.