Menschenrechte im Zentrum der DEZA-Aktivitäten in Honduras

Artikel, 25.08.2015

Beim Besuch des UNO-Hochkommissars für Menschenrechte, Zeid Ra’ad Al Hussein, am 25. August 2015 in Bern hat EDA-Staatssekretär Yves Rossier die finanzielle Unterstützung der Schweiz für die neue Niederlassung des Hochkommissariats in Honduras offiziell bestätigt. Das neue Büro wird die Arbeit im Bereich der Menschenrechte fortführen, die die DEZA seit 2011 leistet.

Plakat einer Sensibilisierungskampagne für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen und transsexuellen Menschen.
Die DEZA unterstützt Sensibilisierungskampagnen für die Rechte lesbischer, schwuler, bisexueller, transsexueller und intersexueller Menschen (LGBTI). © DEZA

Die DEZA will das Büro des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte in Honduras mit jährlich einer Million Franken mitfinanzieren. Die neue Einrichtung wird im Herbst 2015 auf Ersuchen der honduranischen Regierung eröffnet. Sie wird nicht nur von der Schweiz sondern auch von den USA unterstützt.

Das Büro wird eng mit Vertretern der Regierung und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten (Anwälten, Journalisten, Menschenrechtsverteidigern), um ihr Vorgehen gegen Menschenrechtsverletzungen sowie gegen die Ursachen von Gewalt und Straflosigkeit in Honduras zu stärken.

Honduras hat im Verhältnis zu seiner Bevölkerung die weltweit höchste Mordrate. Kriminalität und Straflosigkeit sind in Honduras stark verbreitet und verhindern eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung, zumal in erster Linie die von Armut betroffene Bevölkerung unter der Gewalt leidet.

Ein Schwerpunkthema der DEZA seit 2011

Vor diesem Hintergrund hat die DEZA 2011 in Zusammenarbeit mit dem UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) ein Programm zur besseren Achtung der Menschenrechte lanciert.

Die Initiative der DEZA war erfolgreich. Die honduranische Regierung verabschiedete einen nationalen Aktionsplan zum Schutz der Menschenrechte. Hunderte Staatsanwälte, Richter und Rechtsanwälte sowie über tausend junge Polizistinnen und Polizisten wurden geschult. Verschiedene Organisationen, die sich für die Verhütung von Folter engagieren, erhielten zusätzliche Möglichkeiten, um unter anderem mehr Gefängnisbesuche durchführen zu können.

Gleichzeitig trug die DEZA durch die Schaffung von Rechtsberatungen zum verstärkten Schutz der Anliegen und Rechte von bedrohten Minderheiten bei. Lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen (LGBTI), die regelmässig diskriminiert oder sogar physisch angegriffen werden, geniessen heute besseren rechtlichen Schutz, ebenso Menschen mit Behinderungen oder ethnische Minderheiten.

Latin Brief 2/2015 – Das DEZA-Menschenrechtsprogramm in Honduras: Ein Schutzschild für die Schwächsten (PDF, 4 Seiten, 772.4 kB, Deutsch)

Polizeireform und Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit

Die Eröffnung eines neuen Büros des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte ist eine Fortsetzung des Engagements der DEZA für eine bessere Achtung der Menschenrechte in Honduras.

Die DEZA finanziert auch in Zukunft zwei Parallelprojekte, die sich der Bekämpfung und der Prävention von Kriminalität und Straflosigkeit widmen. Das erste unterstützt die Reform der honduranischen Nationalpolizei, um die Kapazitäten im Bereich Prävention und Ermittlung zu stärken und Korruptionsfälle in ihren Reihen zu verhindern. Das zweite bietet mehreren Tausend Jugendlichen in benachteiligten Quartieren Berufsbildungsprogramme an, so dass sie sich besser in den Berufsmarkt integrieren können.