Nachhaltige Weidebewirtschaftung in der Mongolei – ein DEZA-Projekt als Beispiel für Good Practice an der Expo Milano 2015

Artikel, 30.06.2015

«Grünes Gold», ein Projekt der DEZA zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Weideland in der Mongolei wurde an der Weltausstellung in Mailand als Beispiel für erfolgreiche Methoden zur Verbesserung der Ernährungssicherheit ausgewählt. Es wird im Pavillon Zero beim Expo-Eingang während der gesamten Dauer der Weltausstellung präsentiert. Am 6. Juli findet im Palazzo Italia die Preisverleihung statt.

Jurten in einer grünen Ebene mit einem Gebirgszug im Hintergrund.
In der Mongolei engagiert sich die DEZA für eine kollektive Verwaltung des Weidelands, das von Wüstenbildung bedroht ist. An der Expo Milano 2015 veranschaulicht das Projekt, wie die Ernährungssicherheit verbessert werden kann. DEZA

Ein Drittel der mongolischen Bevölkerung, die von der Viehzucht lebt, leidet unter den Auswirkungen der Überweidung. Das Projekt «Grünes Gold» zum Schutz des Weidelandes bezweckt in erster Linie die gemeinsame Verwaltung der Weidegebiete durch Hirtengemeinschaften. Im Rahmen eines von der Expo Milano 2015 organisierten internationalen Wettbewerbs wurde es aus 740 Projekten ausgewählt, als Beispiel einer bewährten Methode zur Verbesserung der Ernährungssicherheit.

Projekt «Grünes Gold» in der Mongolei

Engagement der DEZA in der Mongolei 

In den kommenden Jahren wird das Thema Ernährungssicherheit weltweit stark an Bedeutung  zunehmen. Die Weltausstellung sieht sich vor diesem Hintergrund als Ort des Dialogs und des Wissensaustauschs zur Frage, wie ein global nachhaltiges Ernährungsverhalten herbeigeführt werden kann. Im Rahmen des Kooperationsprogramms «Feeding Knowledge» wurden 18 Projekte ausgewählt, die während der gesamten Expo 2015 gezeigt werden. Diese Beispiele bewährter Praktiken sollen die unterschiedlichen Ansätze veranschaulichen, welche internationale, nationale und regionale Organisationen, die Zivilgesellschaft, Unternehmen oder akademische Einrichtungen sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern anwenden.

Kriterien für die Auswahl der Projekte

Zwei Pyramiden aus Holzlatten. Aus der Spitze einer der Pyramiden ragt eine Baumkrone.
Der Pavillon Zero bietet eine Einführung in die Expo 2015. Er illustriert, wie sich das Verhältnis des Menschen zur Natur im Verlauf der Zeit verändert hat. ©domusweb.it

Das Projekt «Grünes Gold» wurde ausgewählt, weil es eine nachhaltige Bewirtschaftung beschränkt verfügbarer natürlicher Ressourcen ermöglicht. Die Projekte müssen grundsätzlich einen innovativen Charakter aufweisen. Soziale Aspekte  wie Gleichstellung der Geschlechter, Beschäftigung, kulturelles Erbe, lokale Wirtschaftsförderung, Konfliktbeilegung und Integration wurden ebenso bewertet wie der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen. Die Projekte sollen zu einer Verbesserung der Ernährungssicherheit beitragen und  in andere Kontexte übertragbar sein.

Das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt

Der Pavillon Zero ist das Eingangstor zum Ausstellungsgelände der Expo Milano 2015 und thematisiert, wie sich das Verhältnis des Menschen zur Natur im Verlauf der Zeit verändert hat. Die Ausstellung zeigt anhand von Symbolen und Mythen, wie der Mensch Fauna und Flora zu nutzen begann und  Werkzeuge und Methoden der Haltbarmachung erfand, und führt schliesslich die starken Widersprüche und Herausforderungen des heutigen Ernährungssystems vor Augen.