Roma in Serbien: ein Projekt im Finale des World Habitat Award

Artikel, 01.04.2015

Ein Projekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma in Serbien ist unter den zehn Finalisten des «World Habitat Award» (Weltpreis für Wohn- und Siedlungsfragen) 2014–2015. Mit diesem Preis werden jedes Jahr zwei innovative Projekte zugunsten der ärmsten und am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen ausgezeichnet. Die Finalisten wurden aus 200 Bewerbungen ausgewählt. 

Roma-Bewohner erstellen eine Backsteinmauer
Die Roma, die in Serbien oft in notdürftigen Unterkünften leben, legen beim Bau ihrer Wohnungen Hand an. (Mai 2011, Bačko Gradište) © UK EHO Serbia/Ian Wright

In Serbien gibt es etwa eine halbe Million Roma. Sie werden ausgegrenzt und leben an der Armutsgrenze. Ihre Unterkünfte sind oft behelfsmässig, verfügen kaum über Wasser und Strom und die Zufahrtsstrassen sind oft unbefahrbar. 

Um die Lebensbedingungen in den Roma-Siedlungen zu verbessern, unterstützt die DEZA seit 2008 ein Projekt, das die Bewohnerinnen und Bewohner an der Renovation ihrer Siedlungen beteiligt. Sie sind in die Entscheidungsprozesse eingebunden und können ihre eigenen Bedürfnisse einbringen. Das Projekt ermöglicht auch einen besseren Zugang zu Schulbildung für Romakinder und berufliche Bildung für Erwachsene, und es unterstützt die Roma bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Das seit Beginn sehr erfolgreiche Projekt wurde vom World Habitat Award 2014–2015 ausgewählt. Unter 200 Bewerbungen schaffte es den Sprung unter die zehn Finalisten.   

Mehr über das ausgewählte Projekt

Alle DEZA-Projekte in Serbien

Zwei Projekte pro Jahr ausgezeichnet

Der «World Habitat Award» verleiht jedes Jahr zwei Preise im Betrag von rund 15‘000 CHF an Projekte, welche praktische und innovative Lösungen für die Wohnungsprobleme auf der Welt aufzeigen. Die Projekte müssen auf Obdachlose oder ausgegrenzte Personen ausgerichtet sein und die Selbstbestimmung dieser benachteiligten Gemeinschaften fördern. Die «Building and Social Housing Foundation»(Stiftung für sozialen Wohnungsbau) schuf diesen Preis im Jahr 1985 zur Unterstützung des von der UNO ausgerufenen Internationalen Tages der Beschaffung von Unterkünften für Obdachlose.

World Habitat Award 

Einer der wichtigsten bilateralen Geldgeber

Die Schweiz hat seit 1991 rund 300 Millionen CHF für die Entwicklungszusammenarbeit in Serbien eingesetzt. Damit gehört sie zu den wichtigsten bilateralen Gebern. Ihr Kooperationsprogramm hat bereits zu wichtigen und greifbaren Ergebnissen geführt. In Zusammenarbeit mit der serbischen Regierung, dem öffentlichen und privaten Sektor und lokalen NGO unterstützt die Schweiz den Übergang Serbiens zur Demokratie. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen, Gleichstellung der Geschlechter und gute Regierungsführung sind die drei Hauptthemen.

Engagement der Schweiz in Serbien