Wasser wird künftig die wichtigste geopolitische Ressource sein – noch vor den Treibstoffen. Der Wasserbedarf wird bis 2030 um mehr als 50% zunehmen. Dadurch vergrössert sich auch das Konfliktpotenzial rund um diese lebenswichtige Ressource. Aufgrund des Klimawandels verschärfen sich die geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit dem Zugang zu Wasser und der Wassergouvernanz.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sowie die Kenntnis grundlegender Hygienepraktiken gehören zu den wirksamsten und wirtschaftlichsten Gesundheitsmassnahmen, um die Kindersterblichkeit zu senken, krankheitsbedingte Produktivitätsverluste zu vermeiden und Pandemien vorzubeugen.
Beim Besuch von EDA-Vorsteher Ignazio Cassis in Zentralasien im Juli 2023 stand dieses Schwerpunktthema im Zentrum. Die Schweiz hat bedeutende Wasserquellen, die auch für die Nachbarländer wichtig sind, und verfügt daher über weltweit einzigartiges Wissen und langjährige Erfahrung. Im Rahmen der «Blue Peace»-Initiative bringt das EDA technische und strategische Lösungsvorschläge im Hinblick auf einen Friedensdialog mit dem Ziel ein, den Zugang zu Wasser für alle zu gewährleisten. «Am Schluss unserer Anstrengungen steht die Einführung eines guten Wassermanagementsystems, das vor allem in länderübergreifenden Regionen von entscheidender Bedeutung ist. Ich bin stolz auf diesen Beitrag der Schweiz zu Stabilität und Frieden», sagte Bundesrat Cassis.
Über die DEZA erhöht das EDA seine Unterstützung für das SWSC, dem zehn Schweizer NGO angehören. Zweck dieses Konsortiums ist es, den Austausch von Know-how unter den Mitgliedern zu fördern, um innovative Ansätze, Synergien und bewährte Verfahren zu entwickeln. Durch den Zusammenschluss in einem Konsortium können die NGO die Wirkung ihrer Arbeit verstärken, was das SWSC auf internationaler Ebene zu einem Schlüsselakteur im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene macht.
Widerstandsfähigkeit stärken – Mädchenbildung fördern
Mit seinem Engagement leistet das Konsortium einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des übergeordneten Ziels der «Blue Peace»-Initiative: Sicherstellung des Zugangs zu Wasser für besonders verletzliche Gemeinschaften und Bau von Einrichtungen der sanitären Grundversorgung. Es konzentriert sich dabei auf Gesundheitszentren und Schulen, wobei der Schwerpunkt auf der Prävention und Eindämmung von Infektionskrankheiten (Epidemien), der Vermittlung grundlegender Hygienepraktiken und der Sensibilisierung für Monatshygiene liegt. Dieser Ansatz macht die Gemeinschaften nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und dem Klimawandel, sondern fördert auch den Zugang der Mädchen zur Bildung. Gleichzeitig sollen die Kapazitäten der betroffenen Behörden und die Interessenvertretung bei den Lokalregierungen gestärkt werden.
Die bis 2027 durchgeführten Projekte werden unter anderem mehr als 750'000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser verschaffen und gleichzeitig das internationale Profil der Schweiz im Wassersektor stärken.
Liste der 13 begünstigten Länder:
• Afrika: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Madagaskar, Mali, Mosambik, Niger, Sudan
• Asien: Bangladesch, Indien, Kambodscha, Nepal
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