Die Galerie Eva Presenhuber freut sich, mit «Polyurethane Objects» die fünfte Ausstellung von Peter Fischli (*1952) und David Weiss (1946–2012) zu präsentieren. Nach einer langen Reihe von Projekten, die von Reisen, Fotografieren, der Aneignung von Materialien und Interventionen im öffentlichen Raum geprägt waren, kehrten Peter Fischli David Weiss Anfang der 1990er Jahre schliesslich zu der schmutzigen Praxis zurück, Dinge von Hand im Atelier herzustellen. Da sie den Ort und die Zusammenhänge dieses Tuns nun mit anderen Augen betrachteten, gebot ihnen ihr Gespür für Selbstanalyse, die Bedingungen dieser Arbeit methodisch zu reproduzieren, was zu einer Reihe von Installationen führte, die zu Markenzeichen ihres Werks werden sollten. Sie griffen auf einen alten Favoriten aus ihrem Repertoire an Materialien zurück und begannen, aus Polyurethanschaumblöcken Kopien der Gegenstände zu schnitzen, die sich in ihrem Studio sowie in den Hinterzimmern der Museen und Galerien, in denen sie ausstellten, befanden: Reinigungsmittel, Werkzeuge, Farbdosen und Mischeimer, Rollen mit Klebeband, Holzpaletten, Rohre und Behälter, aber auch Einrichtungsgegenstände (Stühle, ein Feldbett, ein Schreibtisch, ein kleiner Kühlschrank, sogar ein Herd) und persönliche Gegenstände, die auf ihnen zurückgelassen wurden (Kassetten, Sixpacks mit Bier, ein Skateboard, ein Handtuch, eine Zahnbürste usw.). Auf gekonnte Weise unterwanderten Peter Fischli David Weiss die akzeptierten Normen der Kunstproduktion, in der unsichtbare Arbeit mit kreativem Genie ineinanderfliessen, um rohe Materialien in wertvolle Kunstwerke zu verwandeln, und stellten stattdessen die Kennzeichen der Arbeit und des Arbeitsplatzes als Fetische in den Vordergrund (Peter Fischli David Weiss: How to Work Better, Nancy Spector, Nat Trotman, Hrsg., New York: The Solomon R. Guggenheim Foundation, 2016, S. 201).
Die Polyurethanobjekte von Peter Fischli David Weiss sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, wie der Guggenheim Collection, der LUMA Foundation, der Bechtler Stiftung, der Glenstone Collection, der Emanuel Hoffmann-Stiftung, der Selvag Art Collection sowie den Sammlungen des MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, des Museum of Modern Art in New York, des Walker Art Center in Minneapolis, der Tate Modern in London und jener der Stadt Zürich. Diese Ausstellung umfasst drei Polyurethaninstallationen und eine Videoarbeit. Untitled (Rotterdam) (2003) wurde zuvor im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam (2003), in der Tate Modern in London (2006), in der Galerie Eva Presenhuber in Zürich (2011), in der Fundación Jumex Arte Contemporáneo in Mexiko-Stadt (2016) und im Aspen Art Museum (2017) ausgestellt. Untitled (Door with Cleaning Utensils) (1993–1994) ist in der Sonnabend Gallery in New York (1994) und im Aspen Art Museum (2017) gezeigt worden. Untitled (1999) wird zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. Das Video Atelier/Bus (1994) war 2016 im Solomon R. Guggenheim Museum in New York zu sehen.
Ausstellung:
3. März bis 6. April 2023
