Neue Technologien sollen bei der Suche nach vermissten Personen in Serbien und Kosovo helfen

Medienmitteilung, 25.10.2024

Im Rahmen eines Mandats der Abteilung Frieden und Menschenrechte des EDA reist eine Expertengruppe der Ecole des Sciences Criminelles (ESC) der Universität Lausanne nach Serbien und Kosovo. Sie prüft einen möglichen Einsatz von Laser- und Radartechnologie bei der Suche nach vermissten Personen. Die Expertenmission findet zwischen dem 14. und 25. Oktober 2024 statt.

Am 2. Mai 2023 verabschiedeten der serbische Präsident Aleksander Vučić, und der kosovarische Premierminister, Albin Kurti, in Brüssel die «Erklärung zu vermissten Personen». Die Vereinbarung sieht die Förderung einer engen Zusammenarbeit Kosovos und Serbiens bei der Suche und Identifizierung von Gräbern, die Ausgrabung und Bergung sterblicher Überreste und den Einsatz moderner Technologien bei der Suche nach vermissten Personen vor.

Die beiden Regierungskommissionen von Serbien und Kosovo für Vermisste haben die Schweiz um Unterstützung beim Einsatz neuer Technologien angefragt. In Zusammenarbeit mit der Ecole des Sciences Criminelles (ESC) wird deshalb zwischen dem 14. und 25. Oktober 2024 der Einsatz der Technologien LiDAR (Light Detection and Ranging) und GPR (Ground Penetrating Radar) bei der Suche nach vermissten Personen in Serbien und Kosovo getestet. LiDAR ist eine optische Fernerkundungstechnik, bei der mittels Laserimpulsen Entfernungsmessungen vorgenommen werden. Die Technologie wird beispielsweise für die Aufspürung prähistorischer Stätten genutzt. Bei GPR handelt es sich um eine geophysikalische Erkundungsmethode: Durch den Einsatz eines Bodenradars wird eine Charakterisierung des Untergrundes mit hochfrequenten elektromagnetischen Wellen vorgenommen. Die ESC analysiert anschliessend die Ergebnisse vor Ort und erstattet beiden Kommissionen Bericht.

Die Suche nach vermissten Personen und deren Identifikation sind ein wichtiger Arbeitsbereich der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz und ein Schwerpunktthema der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA.

Seit Mitte der 90er Jahre setzt sich die Schweiz im Rahmen der Internationalen Zusammenarbeit (IZA) für die institutionelle Demokratisierung und für die Etablierung einer sozialen Marktwirtschaft im Westbalkan ein. Die AFM fokussiert sich dabei auf die Unterstützung der Normalisierung der Beziehung zwischen Kosovo und Serbien. Sie fördert zudem die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften in Kosovo und setzt sich dort für die Achtung der Menschenrechte und der Rechte von Minderheiten ein. Schliesslich fördert die AFM eine umfassende Vergangenheitsarbeit in Kosovo, um den Versöhnungsprozess voranzutreiben und eine faktenbasierte integrative Erinnerungskultur zu schaffen.


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