Förderung der Rückverfolgbarkeit von Nutztieren im Südkaukasus

Projekt abgeschlossen
Das Bild zeigt eine Grossaufnahme eines Kalbs mit einer Ohrmarke am Ohr.
Der Weg jedes Tiers soll dank einer eindeutigen Identifikationsnummer zurückverfolgt werden können. © Manuela Kosch

Die moderne Landwirtschaft muss wissen, woher ihre Tiere kommen, und braucht Informationen über deren Gesundheit, um zu verhindern, dass sich Krankheiten verbreiten und Produkte von kranken Tieren auf den Markt kommen. Mit einem System zur Rückverfolgbarkeit von Nutztieren können die Einkommen der Viehzüchter im Südkaukasus gesteigert werden: Die Produktivität in der Viehzucht steigt und der Marktzugang für Tierprodukte wird verbessert.

Land/Region Thema Periode Budget
Südkaukasus
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
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Landwirtschaftliche Entwicklung
Förderung von landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette (bis 2016)
15.06.2016 - 31.12.2021
CHF  5’935’000

In Georgien spielt die Viehzucht in der Landwirtschaft eine wesentliche Rolle. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten und betreibt vor allem Subsistenzlandwirtschaft: 95 % der erwerbstätigen Bevölkerung sind Kleinbauern. Die Steigerung der Produktivität in diesem Bereich ist eine der Prioritäten der Regierung. Die Einführung eines Systems zur Rückverfolgbarkeit ist daher eine wichtige Massnahme. Die DEZA unterstützt die Entwicklung eines zuverlässigen und zweckmässigen Systems, mit dem die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihr Einkommen langfristig erhöhen können, dies einerseits dank der Senkung der Sterblichkeitsrate im Tierbestand, andererseits dank des verbesserten Zugangs zu regionalen und internationalen Märkten für Tiere und Tierprodukte. 

Verbesserung der Tiergesundheit 

Die Einführung eines elektronischen Rückverfolgungssystems trägt dazu bei, die Gesundheit von Rindern, Kleinwiederkäuern und Schweinen zu verbessern. Sie erhöht die Wirksamkeit von Impfkampagnen und ermöglicht eine raschere Reaktion auf Epidemien, z. B. bei Maul- und Klauenseuche oder Brucellose. Es geht darum, die lückenlose Rückverfolgbarkeit «vom Bauernhof bis auf den Tisch» dauerhaft zu verankern und die Nahrungsmittelsicherheit zu erhöhen, indem der Verkauf von Produkten von kranken Tieren verhindert wird. Es geht also auch um den Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten. 

Das System besteht aus vier miteinander verbundenen Elementen:

  • Einem Identifikationscode für jedes Tier, der auf einem geeigneten Trägermaterial angebracht ist (z. B. einer Ohrmarke)
  • Einem offiziellen Begleitdokument, mit diesem Code, welcher den Eigentümer und jeden Standortwechsel des Tieres erfasst
  • Einem Code-System mit individuellen Identifikationsnummern für alle Standorte wie Bauernhöfe, Grenzübergänge und Schlachthöfe
  • Einer zentralen Datenbank, in der  alle diese Informationen abrufbar sind 

Damit das System reibungslos funktioniert, sollen über 700 staatliche und private Tierärzte eingebunden und in der Benutzung des Systems geschult werden. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben wird es sein, die Bäuerinnen und Bauern für das Problem der mangelnden Rückverfolgbarkeit und den Nutzen dieses Instruments zu sensibilisieren. 

Förderung der regionalen Zusammenarbeit 

Mit diesem System wird es möglich sein, Standortwechsel von Nutztieren innerhalb und ausserhalb Georgiens besser zu kontrollieren. Dies soll wiederum die regionale Zusammenarbeit mit Armenien und Aserbaidschan begünstigen und der Idee eines kompatiblen Systems für alle drei Länder Auftrieb verleihen. 

Das Projekt steht im Einklang mit der Landwirtschaftspolitik der georgischen Regierung, die im Hinblick auf den Exportmarkt die Normen der Europäischen Union in diesem Bereich übernimmt. Die Schweiz wird der Regierung ihre Erfahrungen im technischen, aber auch im normativen und rechtlichen Bereich zur Verfügung stellen, z. B. was den Datenschutz betrifft.