Laut Schätzungen der UNO werden im Jahr 2050 über 700 Millionen Menschen Französisch sprechen. 85 % davon werden in Afrika leben, wo die unter 25-Jährigen die Mehrheit der Bevölkerung bilden. Deshalb ist die Frankophonie eine zukunftsträchtige Gemeinschaft mit einer wesentlichen Ressource: der Jugend.
Am Gipfel in Dakar vom 29. und 30. November 2014 wird sich die Schweiz für die Jugendstrategie der Frankophonie einsetzen. Frankophone Jugendliche sollen vor allem über Massnahmen im Bildungsbereich unterstützt, aber auch zu Eigenverantwortung aufgerufen werden, damit sie als engagierte Bürgerinnen und Bürger zur Bewältigung der Herausforderungen unseres Planeten beitragen.
Die Schweiz fördert insbesondere die Berufsbildung im französischsprachigen Raum und setzt sich für eine qualitativ hochwertige, an die Lebensweise der Bevölkerung angepasste Grundbildung auf Französisch und in der Muttersprache ein, damit die Jugendlichen nützliche Kompetenzen erwerben und auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen können. Dieses Engagement erfolgt über die Programme der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des EDA (DEZA).
Daneben unterstützt die Schweiz auch die höhere Bildung, vor allem über die Online-Studiengänge (CMELL), die die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (ETHL) mit Unterstützung des Bundes (EDA/DEZA) durchführt. Dank diesen Studiengängen können Studierende eine Ausbildung absolvieren, selbst wenn sie nicht in der Nähe einer Universität leben, und sich in den Bereichen Stadtplanungstechnologien, Wasser, Ernährung, Energie oder Gesundheit spezialisieren. Alle diese Bereiche spielen gerade auf dem afrikanischen Kontinent eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Entwicklung. Am Gipfel in Dakar werden die ETHL und die Hochschulagentur der Frankophonie (AUF) eine Partnerschaft für die Zertifizierung der Studiengänge eingehen. Die Schweiz hat auch eine Resolution zur Bildung im digitalen Zeitalter vorgeschlagen.
Zudem wird die Frankophonie in Dakar ihr Engagement für die Gleichstellung und Integration sowie für die Gesundheit von Frauen und Mädchen fortführen. Dieses Thema bildet Gegenstand einer Resolution, was auch den Anliegen der Schweiz entspricht. Mit einer weiteren Resolution soll das Engagement gegen das Ebola-Virus gestärkt werden. Die Schweiz hat vor kurzem beschlossen, ihre Hilfe zur Bekämpfung der Epidemie in Westafrika zu verdreifachen. Sie wird in Guinea – dem vom Virus betroffenen frankophonen Land – etwa sieben Millionen Franken einsetzen.
Am Gipfel von Dakar wird sich die Schweiz zudem weiter für Regeln zur guten Regierungsführung und für die Förderung von Demokratie, Menschenrechten und Grundfreiheiten einsetzen. Sie wird auch das Engagement der Frankophonie im Bildungsbereich unterstützen.
Die Prioritäten sollen in die Erklärung von Dakar und in den Strategierahmen der Frankophonie 2015–2022 einfliessen, die die Staatschefs verabschieden werden. Schliesslich wird am Gipfel in Dakar der neue Generalsekretär der Frankophonie für eine vierjährige Amtszeit gewählt.
Die Schweiz wird sich in der Frankophonie weiter gegen die Todesstrafe, für die freiwilligen Grundsätze betreffend Menschenrechte für Rohstoffunternehmen und für einen besseren Schutz von an bewaffneten Konflikten beteiligten Kindern stark machen.
Im für alle zugänglichen Dorf der Frankophonie im Herzen Dakars wird die Schweiz ihre Tätigkeiten vorstellen. Im Mittelpunkt steht das Bildungs- und Berufsbildungsangebot der DEZA und der ETHL in den westafrikanischen Ländern mit dem Titel «Bildung: Innovation für Inklusion».
Weiterführende Informationen
Die Schweiz in der Internationalen Organisation der Frankophonie (OIF)
Der Frankophoniegipfel
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