Förderung von Pluralismus und Meinungsvielfalt in marokkanischen Medien

Projekt abgeschlossen
Zwei Journalistinnen in einem Radio Studio
Marokkanische Journalistinnen während einer Trainingssession der MDI © MDI ©

Die DEZA finanziert ein Projekt, um Medienfachleute und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Meinungsfreiheit und Vielfalt in den marokkanischen Medien zu fördern. Die Initiative, entstand während der Verfassungsreform in Marokko im Jahr 2011 und hat sich zuletzt während die Legislaturperiode im September und im Oktober 2015 bewährt.

Land/Region Thema Periode Budget
Marokko
Governance
Menschenrechte
Gender
nothemedefined
Rechtsstaatlichkeit - Demokratie - Menschenrechte
Dezentralisierung
Menschenrechte (inkl. Frauenrechte)
Medien & Informationsfreiheit
Organisationen für die Gleichstellung der Frau
21.06.2013 - 31.08.2016
CHF  647’205

Mit dem Ziel, das Recht auf eine freie Meinungsäusserung zu fördern, suchte das Media Diversity Institute (MDI) im Jahr 2011 das Gespräch mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, Medienfachleuten und der Zivilbevölkerung. Marokko befand sich damals mitten in einer Verfassungsreform, und mit dem Projekt des MDI sollte erreicht werden, dass die marokkanische Medienpolitik, Gesetzgebung und Gepflogenheiten eine Meinungs- und Stimmenvielfalt ermöglichen und fördern. 

Massgeschneiderte Ausbildung für Journalistinnen und Journalisten 

Die DEZA unterstützt das Projekt seit 2013 finanziell. Bis Mitte 2015 konnten über 60 Journalistinnen und Journalisten landesweit aus den grössten Radiostationen, Zeitungen und Online-Medien von einer Ausbildung in breitgefächertem Journalismus profitieren. Die Teilnehmenden  besuchten Workshops, die Theorie mit praxisbezogenen Anwendungen verknüpften. 

In dieser Phase organisierte das MDI ebenfalls öffentliche Debatten und Podiumsdiskussionen mit Beteiligung von Hauptentscheidungsträgerinnen und Hauptentscheidungsträgern  wie Politikerinnen und Politiker, Parlamentarierinnen und Parlamentarier, Beamtinnen und Beamte, Akademikerinnen und Akademiker sowie Journalistinnen und Journalisten. Insgesamt 82 Zivilgesellschaftsorganisationen haben ihr Wissen in der Anwendung der digitalen Medien verbessert und 8 haben von einer Vor-Ort-Beratung profitiert. 

Association Jeunes pour Jeunes (AJJ), ist beispielsweise eine Partnerorganisation, die seit dem Beginn im Projekt involviert ist. «Die MDI Ausbildung und die Vor-Ort-Beratung halfen uns, über die Medien die Behörden, Politikerinnen und Politiker sowie die gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure  zu erreichen. Jetzt denken wir darüber nach, wie man die sozialen Medien auf eine clevere Weise einsetzen  kann, damit wir eine grössere Medienpräsenz für unsere Events erhalten», hat ein Aktivist kommentiert. Bis jetzt wurden alle Kampagnen der AJJ im Jahr 2015 auf ihren Social-Media-Seiten publiziert. Die Anzahl der Likes auf ihrer Facebook-Seite hat sich seit Oktober 2013 von 13‘000 auf 26‘000 verdoppelt. 

Neben der AJJ gehören die Association Jeunes sans Frontières (AJSF) zu den grössten Begünstigten der Angebote. Die AJSF zeigte sich begeistert, engagiert und brachte viele  Ideen, wie man die erlernten Methoden aus den ersten zwei Jahren der MDI-Ausbildung anwenden kann. AJSF hat z.B. Journalistinnen und Journalisten aus verschiedenen Dörfern einbezogen und vermehrt, auf Aufzeichnungsverfahren, z.B. mit Telefonen, zurückgegriffen. 

Die Medien als Akteure für den Wandel 

Das Verhalten der Medien zu ändern ist ein langwieriger Prozess. Er bedingt einen Mehrstufenansatz, der Kenntnisse, politische Rahmenbedingungen und ein befähigtes Umfeld kombiniert. Indem die verschiedenen Ebenen abgedeckt werden, kann dieses Projekt das politische und professionelle Umfeld für vielfältige und breitgefächerte Medien schaffen. Die breitere Lese, Film- und Hörauswahl würde die Vielfalt in der marokkanischen Gesellschaft widerspiegeln. Die  gewünschten mittel- und langfristigen Resultate sind starke marokkanische Medien. Sie könnten Akteure für den Wandel werden und eine wichtige Plattform bieten für einen demokratischen Austausch auf dem Weg zu mehr Toleranz, Integration und sozialem Zusammenhalt.

Eine Marokkanische Delegation lernt den schweizerischen Föderalismus kennen

Als Teil der Zusammenarbeit mit dem MDI hat die Schweizer Botschaft in Rabat 20 marokkanische Journalistinnen und Journalisten für eine Studienreise in die Schweiz eingeladen. Diese Reise soll den Teilnehmenden  einen Einblick geben in die  kulturelle Vielfalt, Mehrsprachigkeit, den Föderalismus und die Demokratie im Hinblick auf die  Politik und deren  Zusammenarbeit mit den Medien. Die marokkanischen Medienvertreterinnen und Medienvertreter  treffen sich mit Amtskolleginnen und Amtskollegen  aus der französischsprachigen Presse, nehmen an Gesprächen in den nationalen und lokalen Radio- und Fernsehstationen teil und erleben die Aufnahmen von Aushängeprogrammen. Sie werden ebenfalls das Institut für Föderalismus besuchen, der Schweizer Presserat, die Schweizer Journalistenschule und die Informationsabteilung des Eidgenössischen Departements für auswertige Angelegenheiten (EDA).