Staatsbesuch der koreanischen Präsidentin Park Geun-Hye in Bern

Bern, Medienmitteilung, 20.01.2014

Bundespräsident Didier Burkhalter hat heute seine koreanische Amtskollegin Park Geun-Hye in Bern zu einem zweitätigen Staatsbesuch empfangen. Anlässlich des Besuches haben die Schweiz und die Republik Korea mehrere Dokumente unterzeichnet, welche die bilaterale Kooperation in den Bereichen Sozialversicherung, Wirtschaft, Gesundheit und Forschung vertiefen sowie den politischen Dialog institutionalisieren. An den Gesprächen unter der Leitung der zwei Präsidenten nahmen drei weitere Bundesräte teil.

Zum ersten Mal seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Republik Korea 1963 weilt ein koreanisches Staatsoberhaupt zu einem Staatsbesuch in der Schweiz. Präsidentin Park Geun-Hye wurde am Montag vom Gesamtbundesrat mit militärischen Ehren auf dem Bundesplatz empfangen. Bundespräsident Didier Burkhalter hob in seiner anschliessenden Rede in der Wandelhalle des Parlamentsgebäudes den hohen Stellenwert des Austauschs zwischen den beiden Ländern, insbesondere in den Bereichen Innovation und Bildung, hervor: «Die Innovation ist der Motor unserer Volkswirtschaften, die auf einer fortschrittlichen Politik in Schlüsselbereichen wie der Bildung beruhen. Sowohl die Schweiz als auch Korea sind im  internationalen Vergleich in den Bereichen globale Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Lebensqualität führend.»

Den Reden folgten die offiziellen, von den beiden Präsidenten geleiteten Gespräche, an welchen auch Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), und Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI), teilnahmen.

Hervorgehoben wurden dabei die Qualität und das Entwicklungspotenzial der bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Korea, insbesondere in den Bereichen Technologie, Innovation und Ausbildung, wirtschaftliche und wissenschaftliche Kooperation sowie Themen von internationaler Aktualität wie zum Beispiel Klima und Nachhaltige Entwicklung. Das schweizerische Engagement für Sicherheit und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel war ebenfalls Thema der Diskussionen.

Morgen Dienstag werden die beiden Präsidenten die Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (gibb) besuchen, wo der koreanischen Präsidentin das duale Berufsbildungssystem der Schweiz vorgestellt wird, das in Korea auf grosses Interesse stösst. Die Schweiz und Korea räumen der Berufsbildung einen hohen Stellenwert ein und sind beide mehrfache Weltmeister in den verschiedenen Kategorien der internationalen Berufsweltmeisterschaften.

Unterzeichnung mehrerer offizieller Dokumente

Bundesrat Alain Berset unterzeichnete anlässlich des Staatsbesuches im Namen der Schweiz ein Sozialversicherungsabkommen mit Aussenminister Yun Byung-se. Das Abkommen soll den wirtschaftlichen Austausch zwischen der Schweiz und Südkorea erleichtern. Es handelt sich nach jenem mit Indien um das zweite Sozialversicherungsabkommen, das spezifisch auf die Vermeidung der Doppelversicherung, die Erleichterung des Einsatzes von Personal sowie der Erbringung von Dienstleistungen im anderen Staat ausgerichtet ist.

Zusätzlich unterzeichneten Bundesrat Alain Berset und Minister Chung Seung eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Heilmittelbereich zwischen dem koreanischen Ministry for Food and Drug Safety (MFDS) und dem EDI, mit Swissmedic als ausführender Behörde. Die Zusammenarbeit zwischen Heilmittelbehörden dient vor allem dem besseren Schutz der Gesundheit der Bevölkerung; dies vor dem Hintergrund einer zunehmenden Globalisierung der Entwicklung und Produktion von Heilmitteln.

Angesichts der Bedeutung von Bildung, Forschung und Innovation für die beiden Länder unterzeichneten Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann und der Minister für Handel, Industrie und Energie Yoon Sang-jick ein Memorandum of understanding, um den Austausch zwischen den nationalen Innovationsförderungsstellen zu erleichtern. Ebenso unterzeichnete das WBF ein Memorandum of understanding mit dem koreanischen Bildungsministerium, das die Mobilität und den Dialog stärken soll. Des Weiteren wollen verschiedene Institutionen im Forschungsbereich (ETHZ, EPFL, EMPA) vermehrt mit koreanischen Partnern zusammenarbeiten und unterzeichneten entsprechende Verständigungsprotokolle. Auch Schweiz Tourismus und die Schweizerische Exportrisikoversicherung haben Dokumente mit ihren koreanischen Ansprechpartnern unterzeichnet.

Ferner unterzeichneten die Schweiz und die Republik Korea ein Memorandum of understanding, das den politischen Dialog zwischen den beiden Ländern institutionalisieren soll.

Langjährige enge bilaterale Beziehungen

Die Intensivierung der Kontakte mit der Republik Korea, einem der führenden Länder Asiens, ist Teil der schweizerischen Asienpolitik, die einen Ausbau der bilateralen Beziehungen mit den Staaten der Region, den Ausbau der Präsenz in regionalen Foren sowie eine Politik der Solidarität mit den Ländern Asiens vorsieht. Das Land ist bereits jetzt einer der wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Partner der Schweiz in Asien.

Südkorea und die Schweiz feierten 2013 fünfzig Jahre offizielle bilaterale Beziehungen und daneben ein weiteres Jubiläum: Seit 1953 ist die Schweiz im Rahmen ihres friedenspolitischen Engagements für Sicherheit und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel als aktives Mitglied der Überwachungskommission der Neutralen Nationen an der innerkoreanischen Grenze vertreten. Im Rahmen ihrer Politik der Guten Dienste unterstützte die Schweiz von Dezember 1997 bis August 1999 ausserdem die sechs Runden der so genannten Vierparteiengespräche über die koreanische Halbinsel in Genf. In Pjöngjang, Nordkorea, unterhält die Schweiz ein Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), das eine reine humanitäre Mission verfolgt. Dieses Engagement auf der koreanischen Halbinsel wird auch von Südkorea geschätzt.

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031 / 322 92 28

Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut
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031 / 322 00 59

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031 / 322 39 60


Weiterführende Informationen

Web-Dossier,Bilaterale Beziehungen Schweiz-Südkorea


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