Bundesrat Ignazio Cassis empfängt den marokkanischen Aussenminister in Bern

Medienmitteilung, 03.12.2021

Bundesrat Ignazio Cassis hat am 3. Dezember 2021 Nasser Bourita, Minister für auswärtige Angelegenheiten, afrikanische Zusammenarbeit und im Ausland lebende Marokkanerinnen und Marokkaner, zu einem offiziellen Besuch in Bern empfangen. Das Treffen fand im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der diplomatischen Präsenz der Schweiz im Königreich Marokko statt. Die beiden Amtskollegen unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, ein Memorandum of Understanding über politische Konsultationen und eine Erklärung über die Zusammenarbeit im Rahmen des Pariser Klimaübereinkommens.

«Unsere beiden Länder sind seit einem Jahrhundert eng verbunden. Unsere Beziehungen entwickeln sich stetig weiter und haben noch viel Potenzial», erklärten die beiden Aussenminister. Bundesrat Ignazio Cassis nutzte die Gelegenheit, um seinem Amtskollegen die Strategie Mittlerer Osten und Nordafrika (MENA) des Bundesrates vorzustellen.

Des Weiteren besprachen die beiden Amtskollegen die internationalen Herausforderungen im Migrationsbereich. Marokko ist stark betroffen von der Migration über die Mittelmeerroute, wo sich die Schweiz für den Schutz von Migrantenkindern und deren Reintegration im Herkunftsland einsetzt. Bundesrat Cassis und Minister Bourita würdigten die Qualität der derzeitigen bilateralen Migrationszusammenarbeit und vereinbarten, diese durch die Einrichtung eines regelmässigen Dialogs sowie eines formellen Rahmens für die Zusammenarbeit im Migrationsbereich zu stärken.

Erklärungen und Memorandum of Understanding unterzeichnet

Während des Treffens unterzeichneten die beiden Amtskollegen eine gemeinsame Erklärung über alle Kooperationsbereiche, die die Schweiz und Marokko ausbauen wollen, von der Wirtschaft über die nachhaltige Entwicklung bis hin zu den neuen Technologien. Die Erklärung bot auch Gelegenheit, die Position der Schweiz in Bezug auf die Westsahara in Erinnerung zu rufen. Die Schweiz unterstützt die Anstrengungen der UNO und deren zentrale Rolle bei der Suche nach einer politischen Lösung im Einklang mit dem Völkerrecht und den einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrates. Die Schweiz betonte erneut die Bedeutung ernsthafter und glaubwürdiger Bemühungen Marokkos um einen politischen Kompromiss und nahm die Autonomie-Initiative zur Kenntnis, die das Land dem UNO-Generalsekretär unterbreitet hat.

Des Weiteren unterzeichneten die beiden Amtskollegen ein Memorandum of Understanding über die Aufnahme regelmässiger politischer Konsultationen zwischen der Schweiz und Marokko sowie eine gemeinsame Erklärung im Klimabereich. Die Erklärung steht im Zusammenhang mit den bilateralen Verhandlungen über ein Kooperationsabkommen gemäss Artikel 6 des Pariser Übereinkommens, die in Kürze abgeschlossen werden.

Enge Verbindung seit 1921

Die Schweiz und Marokko sind durch ihre geografische Nähe und durch kulturelle Gemeinsamkeiten verbunden, namentlich die französische Sprache. Die erste diplomatische Vertretung der Schweiz wurde 1921 in Casablanca eröffnet. Seither haben die beiden Staaten ihre Zusammenarbeit ausgebaut und pflegen enge und vielfältige Beziehungen. Marokko ist der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz in Nordafrika und verfügt über grosses wirtschaftliches Potenzial. Im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit unterstützt die Schweiz unter anderem Projekte in den Bereichen Export, Zugang von Frauen zum Finanzsektor und nachhaltiger Tourismus.

Das letzte Treffen eines EDA-Vorstehers mit seinem marokkanischen Amtskollegen fand 2013 statt.


Weiterführende Informationen

100 Jahre Beziehungen zwischen der Schweiz und Marokko
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