Schweizer Auftritt an der Expo 2020 in Dubai: Bundesrat Cassis fällt Richtungsentscheid bezüglich Sponsoring-Partnerschaft

30.07.2019

Das EDA verfolgt die mögliche Sponsoring-Partnerschaft mit Philip Morris International (PMI) für den Schweizer Pavillon an der Expo 2020 in Dubai nicht weiter. Dies hat Bundesrat Ignazio Cassis entschieden, um das Hauptziel des Schweizer Auftritts in Dubai, die Vermittlung eines positiven Images der Schweiz, nicht in Frage zu stellen. Weiter hat Bundesrat Cassis Präsenz Schweiz beauftragt, bis Ende 2019 die bestehende Sponsoring Policy des EDA zu überarbeiten.

Für den Auftritt der Schweiz an der Weltausstellung 2020 in Dubai läuft derzeit die Phase der Sponsorensuche. 50 Prozent des Budgets für den Schweizer Pavillon, das heisst 7,5 Mio. CHF, sollen gemäss einem Beschluss von Bundesrat und Parlament durch private Firmen abgedeckt werden.

Präsenz Schweiz (PRS), die beim EDA für die Vorbereitung des Schweizer Auftritts in Dubai zuständig ist, war während der laufenden exploratorischen Phase unter anderem mit dem Unternehmen Philip Morris International im Kontakt. Im exploratorischen Teil der Vorbereitung stehen technische Aspekte im Vordergrund, z.B. die Suche nach privaten Sponsoren oder die Abklärung der Modalitäten möglicher Sponsoring-Partnerschaften. PMI hätte mit einem Beitrag von rund 1,8 Mio. CHF wesentlich dazu beigetragen, dass das geforderte Volumen an Drittmitteln erreicht werden kann.

Bundesrat Ignazio Cassis war in dieser exploratorischen Phase in allgemeiner Form über die Entwicklung der Sponsorensuche im Bild, nicht aber im Detail über die einzelnen Dossiers. Mitte Juni hatte er davon Kenntnis genommen, dass eine mögliche Partnerschaft mit PMI diskutiert wird. Darüber hatte er sich skeptisch gezeigt, da ihm als Präventivmediziner die Prävention gegenüber den schädlichen Folgen des Tabakkonsums wichtig ist. Aus diesem Grund behielt er sich vor, den abschliessenden Entscheid in Kenntnis eines allfällig vorliegenden Resultats zu fällen. Gemäss Zeitplan wäre das im dritten Quartal 2019 der Fall gewesen.

Als Folge der Berichterstattung in den vergangenen Tagen hat sich Bundesrat Cassis bereits jetzt mit dem Dossier vertraut gemacht und Angaben bzw. Handlungsoptionen bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit mit PMI eingefordert. Nach Prüfung des Dossiers hat er entschieden, dass die Arbeiten an einer Sponsoring-Partnerschaft nicht weitergeführt werden sollen. Grund dafür ist, dass durch die umstrittene Partnerschaft das übergeordnete Ziel des Schweizer Auftritts, nämlich die Vermittlung der Stärken und eines positiven Images der Schweiz, in Frage gestellt werden könnte. «Die Schweiz soll sich in Dubai als geeintes und zugleich offenes und sympathisches Land präsentieren können», sagt Bundesrat Cassis. Dies entspricht auch der Vorgabe in der Botschaft des Bundesrates über die Teilnahme der Schweiz an der Weltausstellung 2020 in Dubai vom Mai 2017, laut der die Erfüllung der Zielsetzungen der Landeskommunikation nicht durch privates Sponsoring gefährdet werden soll.

Ergänzend zu seinem Entscheid bezüglich PMI hat Bundesrat Cassis Präsenz Schweiz den Auftrag erteilt, die bestehende Sponsoring Policy des EDA zu überarbeiten. Konkret geht es um die Frage, ein wie grosser Sponsoring-Anteil durch private Unternehmen in Zukunft sinnvollerweise anzustreben sei. Ausserdem soll PRS bis Ende 2019 das bestehende Sponsoring-Handbuch überarbeiten und bei Bedarf aktualisieren. Dabei geht es um die Formulierung der Kriterien für künftige Sponsoring-Partnerschaften mit der Zentrale und in den Aussenvertretungen.

Die Resultate dieser Arbeiten sollen dann auch für die Ausarbeitung der Strategie Landeskommunikation 2020-2023 bestimmend sein.

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