Höhere Einkommen für Georgiens Bäuerinnen und Bauern

Projekt abgeschlossen

In den Regionen Samzche-Dschawachetien, Kwemo Kartli und Adscharien in Südgeorgien verfügen zahlreiche Familienbetriebe über wenig Viehbestand und praktizieren eine Subsistenzwirtschaft, mit der sie gerade ihren Eigenbedarf decken können. Dieses Projekt soll den Bauern helfen, ihr Einkommen zu verbessern, indem sie ihre Produktivität steigern, aber auch besseren Zugang zu den Fleisch- und Milchmärkten erhalten. Dazu werden Verbindungen zwischen den verschiedenen Gliedern der Produktionskette geschaffen, von den Bauern über die Verarbeitungsbetriebe, die Grossisten und die Dienstleister (wie etwa Tierärzte) bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten.

Land/Region Thema Periode Budget
Georgien
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
Beschäftigung & Wirtschaftsentwicklung
nothemedefined
Förderung von landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette (bis 2016)
Landwirtschaftliche Entwicklung
Finanzsektorpolitik
Informal banking & insurance
01.03.2014 - 30.06.2017
CHF  8’381’000

Hauptziel des Projekts ist es, den kleinen Produzenten der Regionen von Samzche-Dschawachetien, Kwemo Kartli und Adscharien in Südgeorgien zu helfen, ihre Produktivität und damit ihr Einkommen zu steigern. Zu diesem Zweck wird an verschiedenen Punkten der Produktionskette angesetzt, um die Kleinproduzenten besser zu integrieren. Das Projekt umfasst zwar auch ein paar Aktivitäten im Bereich der Honigproduktion und Schafhaltung, doch konzentriert es sich hauptsächlich auf den Fleisch- und Milchsektor.

Bessere Marktintegration

Das Projekt bezieht die verschiedenen Marktteilnehmer ein und will den kleinen Produzenten mehr Raum geben. Es arbeitet einerseits mit Tierärzten, Lieferanten von landwirtschaftlichen Geräten und andern Dienstleistern und ermuntert sie, Leistungen anzubieten, die für Kleinproduzenten erschwinglich sind. Diese Dienstleistungen wie auch die künstliche Besamung erlauben es den Bauern, die Produktivität ihrer Tiere zu steigern. Anderseits stellt das Projekt Beziehungen zwischen Produzenten, Verarbeitungsbetrieben und Händlern her, um so den Landwirten stabile Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte zu verschaffen. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf dem Einbezug der Frauen in die Wirtschaftstätigkeit.

Besser informierte Bauern

Im Projekt wird auch darauf geachtet, dass die Bauern die nötigen Informationen, etwa über Zuchtmethoden, geltende Gesetze wie z. B. Hygienevorschriften oder über ihre Rechte, bekommen. So wurde im Rahmen des Projekts eine Zeitung und eine Fernsehsendung unterstützt, die Tipps für die Tierzucht verbreiteten und innovative Methoden vorstellten. Der Informationsaustausch zwischen den Bauern wird ebenfalls gefördert.

Politische Unterstützung

Das Projektteam arbeitet auch mit den lokalen Behörden zusammen, um ihnen aufzuzeigen, wie wichtig die Unterstützung der kleinen Produzenten auf lokaler Ebene, aber ebenso die Vertretung ihrer Interessen auf regionaler und nationaler Ebene ist. Die Unterstützung der lokalen Behörden erfolgt namentlich über die Entwicklung von Präventionsmassnahmen und eines Aktionsplans für Unwetterereignisse, die in der Gegend häufig sind. Es kommt zum Beispiel oft vor, dass eine Strasse wegen eines Murgangs unpassierbar ist, weshalb dann vielen Bauern nicht auf den Markt fahren und ihre Produkte nicht verkaufen können. Daher ist es wichtig, dass die Behörden rasch und effizient auf solche Ereignisse reagieren können. 

Bisherige Ergebnisse 

Seit dem Start im Jahr 2008 hat sich das Projekt sehr erfolgreich entwickelt. Bis Ende August 2014 haben über eine Million Menschen direkt oder indirekt davon profitiert. Dank der neu geschaffenen Verbindungen zwischen Produzenten, Verarbeitungsbetrieben und Dienstleistern haben über 250‘000 kleine Produzenten nicht nur besseren Zugang zu den Märkten, sondern auch zu Angeboten wie Tierärzten, künstliche Besamung, Qualitätsfutter, Vermietung von Landwirtschaftsmaschinen und Informationen über moderne Zuchtmethoden erhalten. Dadurch konnten sie ihre Einkommen um rund 20 % steigern. Zudem wurden durch die Aktivitäten entlang der ganzen Wertschöpfungskette Arbeitsplätze im Umfang von 247 Vollzeitstellen geschaffen.

Schliesslich hat das im Rahmen des Projekts entwickelte Vorgehen Schule gemacht. Rund dreissig Dienstleister, darunter tierärztliche Apotheken, Halter von Zuchtstieren und Verkäufer landwirtschaftlicher Maschinen, haben sich davon inspirieren lassen und spezielle Angebote für kleine Produzenten geschaffen.