Das Wasserversorgungssystem in Bosnien und Herzegowina ist seit Jahren in marodem Zustand. Der Unterhalt der ehemals gut funktionierenden Trink- und Abwasserinfrastruktur wurde wegen fehlender finanzieller Mittel insbesondere in ländlichen Gebieten vernachlässigt. So sind 2018 mehr als 60% der Bevölkerung des Landes nicht an ein Abwassersystem angeschlossen und rund 80% des Abwassers fliesst ungefiltert in den Wasserkreislauf zurück. Die Folgen sind negative Auswirkungen auf die Volksgesundheit genauso wie eine langsame wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Regionen.
Die DEZA hat deshalb das Projekt für gute Regierungsführung in der Wasserversorgung und der Wirtschaft für Bosnien und Herzegowina entwickelt, welches das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nation Development Programme, UNDP) von 2014 bis 2020 umsetzt. Ziel des Projekts ist es, den Demokratisierungsprozess voranzutreiben. In einer Demokratie haben Minderheiten die Chance, sich für ihre Rechte einzusetzen, ebenso sorgt ein demokratisches System für funktionierende Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen. Das Projekt verfolgt drei Hauptachsen:
Es fördert die Dezentralisierung und stärkt so die Gemeinden.
Es lehrt die Zivilbevölkerung an politischen Vorgängen teilzuhaben und ihre Interessen zu vertreten.
Es bringt ein Netzwerk aus Privatsektor-Expertinnen und -Experten zusammen, die in direkten Kontakt mit der Regierung treten und sich so für wirtschaftlichen Fortschritt einsetzen.