Internationale Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 6. Mai 2018

Medienmitteilung, 24.04.2018

Anlässlich der 73. Wiederkehr der Befreiung des KZ-Mauthausen veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) die Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier am 6. Mai 2018 in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Nachdem weit über 90 Prozent der Opfer des Lagers Mauthausen weder Deutsche noch Österreicher waren, ist diese Feier von internationaler Bedeutung. Im Gedenkjahr 2018 widmet sich das MKÖ mit dem diesjährigen Gedenk- und Befreiungsfeiern dem Thema „Flucht und Heimat“ und dem Jahr 1938. Die Schweizer Botschaft wird, wie jedes Jahr, an dem Anlass zum Gedenken an die Opfer vertreten sein.

Mit der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 in Berlin flohen die ersten Menschen vor den Nationalsozialisten. Diese Flüchtlingsbewegungen verdichteten sich mit der Einführung der „Nürnberger Rassegesetze" im Jahr 1935. Mit dem „Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland im März 1938 zeigten sich Ausschreitungen gegen Jüdinnen und Juden in Österreich. Nach den Novemberpogromen 1938, bei denen die wehrlose jüdische Minderheit mit größter Brutalität angegriffen wurde, verdeutlichte sich, dass die jüdische Bevölkerung im „Deutschen Reich" schutzlos war. Mit der Machtergreifung und dem „Anschluss" Österreichs wurden offensiv auch politische GegnerInnen, GewerkschafterInnen, Angehörige der christlichen Kirchen und anderer Religionen, weitere Volksgruppen, Homosexuelle, Intellektuelle, KünstlerInnen und über kurz oder lang alle, die das nationalsozialistische Regime ablehnten, verfolgt. Schon im April 1938 erfolgte der erste Transport von Regimegegnern aus Wien in das Konzentrationslager Dachau. Im August 1938 trafen die ersten Häftlinge in Mauthausen ein und es wurde mit der Errichtung des Konzentrationslagers begonnen. Im Dezember 1938 waren bereits knapp 1.000 Häftlinge interniert.

Menschen, die in ein anderes Land flüchten mussten, haben alles verloren. Krieg und Terror haben ihre „Heimat“ zu einem fremden Ort werden lassen. Unter schwersten Bedingungen haben Menschen in der NS-Zeit anderen Menschen geholfen. Lernen wir aus der Geschichte und nehmen wir uns ein Beispiel an den befreiten Häftlingen des KZ Mauthausen, die in ihrem Appell am 16. Mai 1945 die Werte internationaler Solidarität zum Ausdruck brachten:

„..Der vieljährige Aufenthalt im Lager hat in uns das Verständnis für die Werte einer Verbrüderung der Völker vertieft…“

Mehr Informationen auf der Internetpräsenz des Mauthausen Komitee Österreich