Simon Stone: Médée (Regie)

Dienstag, 30.07.2019 – Montag, 19.08.2019

Musik; Theater

Cherubinis Oper klammert die magischen und übernatürlichen Aspekte der mythischen Figur weitgehend aus. Medea nicht als Hexe, sondern als „normale“ Frau — intelligent und leidenschaftlich, stark und liebesfähig, vor allem menschlich. Unter dieser Prämisse verlangt ihre innere Entwicklung hin zur Katastrophe einen Blick, der nichts für selbstverständlich oder schicksalhaft nimmt. In einem entschieden heutigen Kontext wird der schweizerisch-australische Regisseur Simon Stone, dessen Inszenierung von Aribert Reimanns Lear für einen Höhepunkt der Salzburger Festspiele 2017 sorgte, erforschen, wie es möglich ist, dass Medea so handelt, wie sie handelt. Wie kommt es zu jener — keineswegs im Amoklauf verübten — Tat, die im Bruch eines ultimativen Tabus das unerhörte Skandalon dieser Figur bildet: die Tötung der eigenen Kinder? Welche Rolle spielen in den Geschehnissen patriarchale Bevormundung und tradierte Weiblichkeitszuschreibungen? Welche Bedeutung haben Medeas Existenzmöglichkeiten in Korinth und die gegen sie verwendete Stellung als Fremde?

Termine:
30. Juli 2019, 18 Uhr
4. August 2019, 19 Uhr
7. August 2019, 18:30 Uhr
10. August 2019, 20 Uhr
16. August 2019, 19 Uhr
19. August 2019, 19 Uhr

Ort: Grosses Festspielhaus, Hofstallgasse 1, 5010 Salzburg